Strafe verschärft
Pussy Riot: Zum Jahrestag zwei Wochen Einzelhaft
Tolokonnikowa habe gegen interne Vorschriften jenes Straflagers verstoßen, in dem sie seit Monaten einsitzt, so die regierungskritische Band am Freitag via Twitter. Nun sollen ihre Haftbedingungen für 15 Tage verschärft werden. Die Band spricht von einem Vorwand, damit Tolokonnikowa eine Frist zur möglichen vorzeitigen Entlassung versäume. Die Leitung des Lagers rund 420 Kilometer südöstlich von Moskau kommentierte diese Meldung nicht.
Insgesamt muss die 23-Jährige ebenso wie ihre Kollegin Maria Aljochina (Bild 2) zwei Jahre Haft absitzen. Die Strafe gegen das dritte Pussy-Riot-Mitglied, Jekaterina Samuzewitsch (Bild 3), wurde auf Bewährung ausgesetzt. Die Musikerinnen waren im Vorjahr nach einem Protest-Konzert gegen Präsident Wladimir Putin in der Moskauer Erlöserkathedrale wegen "Rowdytums aus religiösem Hass" zu den drakonischen Strafen verurteilt worden (siehe Infobox).
Appelle zum Jahrestag
International hatte das Urteil eine Welle der Empörung ausgelöst, die auch ein Jahr nach der Inhaftierung der Frauen am 3. März 2012 nicht abgeebbt ist. "Jeder Tag, den diese Frauen im Gefängnis verbringen, ist eine Ungerechtigkeit", erklärte Rachel Denber von der Organisation Human Rights Watch am Freitag. Zahlreiche weitere Menschenrechtler appellierten für die Freilassung der Musikerinnen.
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