Bis Sachlage klar ist

WK erteilt Export-Warnung für Fleisch nach Russland

Österreich
01.03.2013 16:45
Die Wirtschaftskammer rät österreichischen Fleischproduzenten, derzeit kein Fleisch nach Russland, Weißrussland oder Kasachstan zu exportieren. Der Grund ist die unklare Situation, nachdem russische Behörden den Fund von Pferde-DNA in aus Österreich importierten Schweinswürsteln vermeldet hatten. Entgegen ersten Meldungen besteht laut dem österreichischen Gesundheitsministerium aber kein Exportstopp für Fleischwaren. WK und Ministerium betonten unisono, dass es sich um freiwillige Einschränkungen handle.

"Sämtliche Exporte von Fleischerzeugnissen aus Österreich in die Zollunion sind bis zur Abklärung der Untersuchungsmethoden und der Sicherungsmaßnahmen, unter denen der Export fortgesetzt werden kann, auszusetzen", heißt es in einer Empfehlung, die das Koordinationsbüro Fleischwirtschaft der WK in Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium an seine Mitglieder richteten.

Zwar seien die Ausfuhrbeschränkungen freiwillig, doch Exporteure müssten derzeit mit verschärften Kontrollen rechnen. Man erwarte, dass die Klärung der Situation rund eine Woche dauern werde.

Die Behörden in Moskau hatten am Mittwoch erklärt, dass sie Pferdefleisch, aber auch Rind und Pute in Frankfurter Würsteln aus Österreich gefunden haben, auf deren Etikett aber nur Schweinefleisch angegeben sei. Das betroffene Unternehmen in Linz, die Firma Landhof, sei sofort von der Liste der autorisierten Unternehmen gestrichen worden, von denen Fleisch nach Russland importiert wird.

Landhof führte eigene Tests durch und gab Entwarnung
Landhof bestätigte am Donnerstag, man sei am Mittwoch von den russischen Importeuren informiert worden, dass vom russischen Zoll Proben der Würstel gezogen worden seien. Über die Ergebnisse wisse man aber noch nichts. Das verwendete Fleisch stamme von sechs Schlachthöfen in Österreich und einem in Deutschland. Alle seien langjährige Geschäftspartner, zu denen man eine vertrauensvolle Beziehung aufgebaut habe, hieß es.

Das Linzer Unternehmen beauftragte nach der alarmierenden Nachricht ein unabhängiges Labor mit der Untersuchung der Liefer-Chargen, gab aber nach Bekanntwerden der Ergebnisse Entwarnung. Es könne ausgeschlossen werden, dass "Pferdefleisch in unseren Produkten, die nach Russland geliefert wurden, enthalten ist", verlautbarte die Firma. Die Untersuchungsergebnisse seien auch russischen und österreichischen Behörden zur Verfügung gestellt worden.

Amtliche Proben von der Linzer Firma sollen nun Klarheit bringen. Außerdem wartet man in Wien derzeit noch auf genauere Informationen aus Russland über die in den importierten Würsteln gefundene DNA.

Fohlensalami in Kärnten mangelhaft gekennzeichnet
Unterdessen ist ein weiterer Fall von mangelhafter Kennzeichnung in Kärnten aufgetaucht. Es handelt sich dabei um Fohlensalami, die jedoch laut Vermarkter erst in der Testphase war. Daher habe man noch kein eigenes Etikett gedruckt, sondern auf jenem für Rindersalami das "Rind" mit Filzstift ausgestrichen und "Fohlen" darübergeschrieben. Auf der Zutatenliste war aber weiter lediglich von Rind- und Schweinefleisch die Rede.

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