US-Gericht entschied

Terror in Schwechat 1985: Milliarden für die Opfer

Österreich
07.02.2013 20:37
Ein Gericht im US-Bundesstaat Washington hat den Opfern der Terroranschläge von Wien-Schwechat und Rom-Fiumicino nach mehr als 27 Jahren Ende Jänner eine Entschädigungssumme von 18,5 Milliarden Euro zugesprochen, wie eine US-Zeitschrift berichtete. Die Verantwortung für die Anschläge, bei denen insgesamt 19 Zivilisten getötet und 107 verletzt wurden, liegt demnach beim syrischen Staat. Ob die Forderungen auch eingetrieben werden können, ist freilich unklar.

Wie die US-Zeitschrift "Portland Press Herald" berichtete, sind 18,5 Milliarden Euro (25 Milliarden Dollar) eine der höchsten Entschädigungssummen, die je von einem US-Gericht zugesprochen wurden. Nach der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko wurden die Privatkläger gegen den BP-Konzern etwa mit "nur" 5,9 Milliarden Euro entschädigt.

Jeder Kläger erhält eine Milliarde Dollar
Jeder der 25 Kläger, die bei den Anschlägen in Wien und Rom entweder selber verletzt wurden oder einen Angehörigen verloren haben, erhielt somit eine Milliarde Dollar. Vertreten wurden sie durch Ron Jenkins, einem Anwalt aus Portland im US-Bundesstaat Oregon, der als Spezialist für Terrorfälle gilt.

"Laut Portland Press Herald" konnte Jenkins vor Gericht beweisen, dass die Terroranschläge ohne direkte Unterstützung und finanzielle Förderung durch Syrien nicht hätten ausgeführt werden können. "Die Terroristen wurden in Camps mit regulären syrischen Streitkräften ausgebildet," erklärte Jenkins demnach.

Ursprünglich Syrien und Libyen angeklagt
Ursprünglich waren sowohl Syrien als auch Libyen wegen der Anschläge angeklagt, hieß es auf der Internetseite der Anwaltskanzlei. Auch international wurde bisher der gestürzte libysche Machthaber Muammar al-Gadafi als Drahtzieher der Anschläge an den Flughäfen von Schwechat und Fiumicino vermutet.

Ob das Geld letzten Endes aber auch eingetrieben werden kann, ist fraglich. Beim Prozess war kein Vertreter Syriens anwesend. Bei dem Urteil handelte es sich daher auch um ein "Versäumnisurteil", das erging, ohne dass der Angeklagte vor Gericht erschien und sich verteidigte. Zudem liegen die diplomatischen Beziehungen zwischen Washington und dem Regime in Damaskus derzeit auf Eis.

Opferanwalt zuversichtlich, dass Entschädigung gezahlt wird
Gegenüber "Portland Press Herald" zeigte sich Jenkins dennoch zuversichtlich: "In anderen Fällen konnten wir auch Millionen von Dollar von Libyen eintreiben." In erster Linie denke man dabei an eingefrorene Auslandskonten des syrischen Regimes. Genauere Angaben zum weiteren Vorgehen wollte Jenkins nicht machen.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.



Kostenlose Spiele