Riesenprojekt

So abenteuerlustig und komplex wird “Disney Infinity”

Spiele
04.02.2013 13:25
Disney wandelt auf den Spuren von "Skylanders": Genau wie im Überraschungshit von Activision aus dem Jahr 2011 baut "Disney Infinity" auf die Verbindung von echten Spielfiguren mit einem Videospiel. Nun hat der Unterhaltungsriese auf der Spielemesse in Nürnberg einen ersten Einblick in das enorm ambitionierte "Spiel ohne Grenzen" gegeben, das im Sommer erscheint - und krone.at war mit dabei.

"Skylanders" ist für Activision eine echte Gelddruckmaschine. Kein Wunder, kommen doch ständig neue Figuren mit anderen Fähigkeiten auf den Markt, sodass Kinder in aller Welt ihre Eltern nötigen, immer wieder Geld in den Ausbau ihrer "Skylanders"-Kollektion zu stecken. Nun hofft Disney, es Activision gleichzutun. Allerdings ist "Disney Infinity" ungleich größer, soll es doch nicht nur für Konsolen erscheinen - der Start ist für den Sommer angesetzt -, sondern später auch mobil und online verfügbar sein.

Spielfiguren, Open-World-Game und "Spielzeugkiste"
Los geht es jedoch vorerst auf Xbox 360, PS3, Wii U, Wii und 3DS, wie Executive Producer John Vignocchi am Donnerstag in Nürnberg verlautete. Zu den Online-Funktionalitäten und der Umsetzung für PC, Smartphone und Tablet, die im Laufe des Jahres folgen sollen, werde es vorerst keine Informationen geben. Doch schon so wirkt das Projekt riesig, denn "Disney Infinity" gliedert sich in drei Bereiche: die realen Spielfiguren, ein Open-World-Spiel mit verschiedenen Themenbereichen sowie die sogenannte Toybox - eine virtuelle Spielzeugkiste, in der jeder Spieler eigene Welten erschaffen und auf Wunsch mit Freunden teilen kann.

Charaktere und Boni wandern per NFC direkt ins Spiel
Zum Start sollen 17 Spielfiguren erhältlich sein, im Starterset enthalten sind Sulley aus "Monster AG" bzw. der Fortsetzung "Die Monster Uni", Mr. Incredible aus "Die Unglaublichen" und Captain Jack Sparrow aus "Fluch der Karibik". Dazu kommt die Infinity Base - genau wie bei "Skylanders" werden die Spielfiguren auf diese NFC-Schnittstelle gestellt und erscheinen so im Game. Außerdem wird es zunächst 20 Bonusmünzen zu kaufen geben, die ebenfalls auf die Infinity Base gelegt werden: Sie enthalten zum Beispiel weitere Fahrzeuge oder neue Motive, um die Welt (etwa passend zu "Cinderella") aufzuhübschen, können den Spielfiguren aber auch dauerhafte Boni verleihen. Ziel sei es, die Bonusmünzen mit Freunden zu tauschen, so Vignocchi. Ihr Kauf soll den Spielern jedoch freistehen, sie seien als Extra, nicht als Notwendigkeit zu verstehen.

Abenteuer erleben in Playsets
Das Open-World-Spiel besteht aus verschiedenen storybasierten Themenbereichen, Playsets genannt, die an die jeweiligen Sammelfiguren angepasst sind. So gibt es mit dem Starterset Abenteuer in den Welten von "Die Monster Uni", "Die Unglaublichen" und "Fluch der Karibik" zu bestehen. Der Spieler erlebt eine durchgängige Geschichte, kann die Umgebung jedoch frei erkunden und überall eine neue Mission entgegennehmen - eine richtige oder falsche Art, diese zu erledigen, soll es nicht geben, versprechen die Entwickler. Stattdessen sei der Spieler nicht nur beim Herumstreifen frei, sondern auch in der Entscheidung, wie er eine Aufgabe erfüllen möchte.

Abwechslungsreich: Eigenes Genre für jedes Playset
Jedes Playset, übrigens voll vertont mit den Originalstimmen, hat seine eigenen Schwerpunkte: Der Teil rund um die niedlichen Monster etwa ist ein Jump & Run mit Puzzle-Elementen. Die flauschigen Ungeheuer rivalisieren mit Studenten einer anderen Uni, sie erschrecken einander ebenso wie die Umgebung und spielen ihren Mitmonstern witzige Streiche, deren Zubehör der Spieler auch selbst platzieren darf. In "Fluch der Karibik" hingegen verbringen Jack Sparrow und seine Mitpiraten die Hälfte ihrer Zeit auf Sparrows Schiff und erkunden diverse Inseln, wo das Hauptaugenmerk auf dem mit Kombos und speziellen Manövern aufgepeppten Schwertkampf liegt. Die Superheldenfamilie Incredible wiederum ist damit beschäftigt, im Nahkampf gegen unzählige Widersacher die Welt zu retten und hierfür immer neue Gadgets zu erforschen.

Verschiedene Fähigkeiten für jeden Charakter
Großen Wert legt Vignocchi auf die Feststellung, dass sämtliche Charaktere eine eigene Persönlichkeit und unterschiedliche Fähigkeiten besitzen. Während Mr. Incredible etwa mit schierer Kraft Roboter zerdeppert, heizt seine Frau mit ihren flexiblen Gliedmaßen mehreren Gegnern auf einmal ein und erklimmt mühelos hohe Gebäude. Töchterchen Violet dagegen bietet sich für all jene an, die sich lieber ranschleichen, denn sie kann sich unsichtbar machen. Da jede Welt auf ein Spielprinzip ausgelegt ist, kann sie auch nur mit einer Figur aus ebendiesem Universum betreten werden - Sulley darf also nicht an Jack Sparrows Stelle Pirat spielen, ein kleiner Wermutstropfen der Playsets.

Grenzenlos bauen in der "Spielzeugkiste"
Insgesamt versprechen die Entwickler von Avalanche Software 67 Stunden Spielspaß allein beim Erkunden der Playsets. Doch das ist nicht alles: In der sogenannten Toybox wartet auf die Spieler noch mehr Freiheit. Es handelt sich um eine virtuelle Puppenkiste, in der sämtliche gekauften sowie erspielten Gegenstände, Fahr- und Flugzeuge, Hintergründe und Motive warten. Hier kann der Spieler alle Figuren egal welchen Playsets zusammenführen und seiner Kreativität freien Lauf lassen - Rennstrecken zu bauen ist genauso möglich wie Cinderellas Märchenschloss.

Mit wenigen Klicks eigene Spiele erstellen
Auch die Verknüpfung von Aktionen ist möglich, also zum Beispiel festzulegen, dass ein Charakter auf ein bestimmtes Feld steigen muss, um eine Plattform zu betätigen. So entsteht blitzschnell ein eigenes Jump & Run. Oder zwei Fußballtore aufzustellen, denen je ein Spieler zugewiesen wird - ab sofort zählt das Spiel die entsprechenden Tore. So lassen sich laut Vignocchi mit wenigen Klicks ganze "Mario Kart"-Level nachbasteln, eine eigene "Donkey Kong"-Version erstellen oder Physikspiele entwerfen.

Koop- und Multiplayer
Solcherart erstellte Inhalte sollen mit Freunden geteilt werden können, auch wenn diese z.B. eine verwendete Bonusmünze nicht besitzen - Details hierzu sind allerdings noch nicht bekannt. In der Zukunft soll es außerdem eine Download-Plattform von Disney geben, wo vom Konzern überprüfte Inhalte der Spieler bereitgestellt werden. Schon zum Start möglich: Kommt ein Freund mit eigener "Disney Infinity"-Figur zu Besuch, wird diese auf die NFC-Schnittstelle gestellt und gelangt so in die Toybox des Gastgebers. Zusätzlich können Playsets - die dazupassenden Figuren vorausgesetzt - im Koop-Modus per Splitscreen erkundet werden.

Kosten noch unter Verschluss
Wie viel das Starterpack von "Disney Infinity" und die später folgenden Zusatzfiguren sowie die Bonusmünzen kosten werden, ist noch nicht bekannt. Ebenfalls unklar ist, ob man mit dem Starterpaket auch Online- und Mobil-Funktionalität erwirbt.

Fazit: Wenn "Disney Infinity" hält, was die Entwickler in Nürnberg versprochen haben, wartet ab dem Sommer ein umfangreiches Erlebnis auf Fans von Sulley, Jack Sparrow und Co. Auch die Aussicht auf später folgende Abenteuer mit Charakteren aus "Cars", "Toy Story" oder "Ralph reicht's" erfreut. Ob die Playsets mit Open-World-Zugang spannende Geschichten erzählen werden, bleibt abzuwarten - 67 Stunden Erkundung klingen jedenfalls vielversprechend. Die Toybox mit ihren unzähligen Möglichkeiten, selbst Inhalte und Spiele zu erstellen, verspricht Spaß à la "LittleBigPlanet" - insbesondere, da die Bedienung mit logischen Verknüpfungen einfach und durchdacht wirkt. Bleibt nur die Frage, wie viel Eltern für ständig neue "Infinity"-Figuren ausgeben möchten.

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