Botschaftsangriff
Kerrys Vereidigung von Anschlag in Türkei überschattet
Als Erstes werde er sich bei seinem Amtsantritt am Montag in der Früh mit dem Schutz der diplomatischen Einrichtungen der USA befassen, sagte Kerry dem "Boston Globe": "Es gibt gewisse Dinge, zu denen ich Anweisungen erteilen will, sobald ich mein Amt antrete." Er wolle sich nicht im Detail äußern, doch die Sicherheit der US-Botschaften sowie "Unruheherde" wie der Iran und Syrien stünden auf der Tagesordnung.
Anschlag auf US-Botschaft in Ankara
Ein Selbstmordattentäter hatte am Freitag am Personaleingang der US-Botschaft in der türkischen Hauptstadt Ankara einen einheimischen Wachmann mit in den Tod gerissen (siehe Infobox), weitere Menschen wurden verletzt. Der türkischen Regierung zufolge gab es Hinweise darauf, dass der Attentäter einer linksgerichteten Terrororganisation angehörte.
Kerrys Vorgängerin Clinton sagte, der Anschlag sei ein Beweis dafür, dass "wir in sehr komplexen und sogar gefährlichen Zeiten leben". Schon im September war eine diplomatische Einrichtung der USA Ziel einer Attacke gewesen. Damals griffen radikale Islamisten das US-Konsulat im libyschen Bengasi an, US-Botschafter Chris Stevens und drei seiner Mitarbeiter kamen ums Leben (siehe Infobox). Ein Untersuchungsbericht des US-Außenministeriums stellte gravierende Sicherheitsmängel im Vorfeld des Angriffs fest. Clinton übernahm dafür die politische Verantwortung.
Clinton in der Bevölkerung sehr beliebt
Dennoch verlässt die Außenministerin ihr Amt mit einer Rekordpopularität. Einer vergangene Woche veröffentlichten Umfrage der Zeitung "Washington Post" und des TV-Senders ABC zufolge kommt sie auf einen Zustimmungswert von 67 Prozent. In ihrer Amtszeit besuchte Clinton 112 Länder und legte bei ihren Flugreisen um den Globus mehr als 1,5 Millionen Kilometer zurück.
Bereits vor Monaten hatte Clinton angekündigt, Präsident Barack Obama für eine weitere Amtszeit nicht als Chefdiplomatin zur Verfügung zu stehen. Die Ehefrau des früheren Präsidenten Bill Clinton erklärte, dass sie nach zwei Jahrzehnten in der politischen Öffentlichkeit mehr Zeit für sich haben wolle. Allerdings halten sich hartnäckig Spekulationen, dass Clinton bei der Wahl in vier Jahren einen neuen Anlauf auf die Präsidentschaft nehmen könnte. Vor vier Jahren war sie Obama, der 2016 nicht mehr antreten darf, in den Vorwahlen der Demokratischen Partei unterlegen.
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