Wieder verhaspelt

Flammende Rede und kleiner Patzer bei Obama-Amtseid

Ausland
21.01.2013 22:10
US-Präsident Barack Obama hat am Montag in Washington feierlich seinen Amtseid aufgefrischt. Der 51-Jährige schwor zu Beginn seiner zweiten Präsidentschaftsperiode im Zuge einer großen Zeremonie, dass er die Verfassung der Vereinigten Staaten wahren werde. Weiters hielt er eine flammende Rede, für die ihm Hunderttausende Menschen, die bei winterlichen Temperaturen stundenlang vor dem Kapitol ausgeharrt hatten, zujubelten. Beim Eid an sich unterlief ihm allerdings ein kleiner Patzer - schon wieder.

Barack Obama gilt als begnadeter Redner, nur beim Amtseid klappt's nicht so gut: Obwohl sie nur 35 Worte zählt, verhaspelte sich der Präsident - wie bereits vor vier Jahren - bei der Eidesformel. Ausgerechnet beim Begriff "United States" kam Obama ins Straucheln und verschluckte das Ende des zweiten Wortes - um den Patzer dann mit einem verlegenen Lächeln zu quittieren (ein Video von der Angelobung gibt's bei "Spiegel Online").

Ansonsten verlief die spektakuläre Zeremonie aber ganz nach Plan. Der erste afroamerikanische US-Präsident legte die Hand auf zwei Bibeln (eine stammt von seinem großen Vorbild Abraham Lincoln, der die Sklaverei abgeschafft hatte, die andere gehörte dem 1968 ermordeten Bürgerrechtler Martin Luther King), um dann - eben nicht ganz perfekt - den Eid zu sagen, der wie folgt lautet: "Ich schwöre feierlich, dass ich das Amt des Präsidenten der Vereinigten Staaten getreulich verwalten und die Verfassung der Vereinigten Staaten nach besten Kräften erhalten, schützen und verteidigen will."

"Amerikas Möglichkeiten kennen keine Grenzen"
Der neue alte Präsident hielt auch eine seiner wortgewaltigen Ansprachen, bei der er zunächst die Bedeutung der Regierung betonte. "Eine große Nation muss sich um die Verletzlichen kümmern und sein Volk vor den schlimmsten Unglücksfällen bewahren." Er erklärte ein "Jahrzehnt des Krieges" für beendet und legte sein Augenmerk auf die wirtschaftliche Erholung. "Amerikas Möglichkeiten kennen keine Grenzen, denn wir besitzen alle Eigenschaften, die diese Welt ohne Grenzen braucht", sagte Obama.

Der US-Präsident sprach von der Notwendigkeit, gegen den Klimawandel vorzugehen. Zwar gebe es immer noch Menschen, die die Urteile der Wissenschaftler über den Klimawandel nicht zur Kenntnis nehmen wollten. Aber Amerika könne sich der Forderung nach einem Wandel in der Energiepolitik nicht verschließen. Obama lobte die Vielfalt seines Landes und mahnte gleiche Chancen für alle Bürger an. Dazu zählte er gleiches Gehalt für Frauen und Männer, gleiche Rechte für Homosexuelle und eine offene Immigrationspolitik.

"USA müssen Quelle der Hoffnung sein"

Obama bekräftigte die Rolle der USA in der Welt. Die Vereinigten Staaten würden auch weiterhin von Asien bis Afrika, vom Nahen Osten bis Lateinamerika die Demokratie unterstützen. Die USA müssten zudem auch weiterhin "eine Quelle der Hoffnung für die Armen, die Kranken und die Marginalisierten sein".

Zum Abschluss der Feierlichkeiten gab's am Montag dann bei strahlendem Sonnenschein noch die Vereidigungsparade. Unzählige Menschen säumten auch hier die Straßen, als die Limousine mit dem Präsidenten und der First Lady im Schritttempo vom Kapitol in Richtung Weißes Haus fuhr.

Panne schon 2009
Offiziell hatte Obama seinen Amtseid eigentlich bereits am Vortag in einer kurzen Zeremonie im kleinsten Kreis im Weißen Haus abgelegt (siehe Story in der Infobox). Weil der 20. Jänner, der traditionelle Tag des Amtsbeginns, diesmal aber auf einen Sonntag fiel - an dem feierliche Amtseinführungen traditionell nicht stattfinden dürfen -, wurde die Zeremonie am Montag wiederholt.

Schon bei seiner Vereidigung im Jänner 2009 hatte Obama zweimal geloben müssen, nachdem der oberste Richter die Eidesformel durcheinandergebracht hatte und Obama den Fehler nachsprach. Um sicherzugehen, dass der Eid rechtskräftig sei, wiederholte Obama den Schwur am Tag danach im kleinen Kreis. "Wir haben beschlossen, das nochmal zu machen, weil es so viel Spaß gemacht hat", hatte der Präsident damals gescherzt.

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