Skispringen in Wisla

Anders Bardal siegt, ÖSV-Adler erleiden bitteres Debakel

Sport
09.01.2013 22:23
Ohne den kurzfristig erkrankten Chef-Adler Gregor Schlierenzauer haben die rot-weiß-roten Skispringer am Mittwochabend beim Flutlichtspringen von Wisla in Polen ein bitteres Debakel erlebt: Während Anders Bardal aus Norwegen den Bewerb klar für sich entscheiden konnte und vor dem Deutschen Richard Freitag und einem weiteren Norweger, nämlich Rune Velta, gewann, landete Wolfgang Loitzl als bester ÖSV-Adler nur auf Platz zwölf - mit 30,2 Punkten Rückstand. Erstmals seit rund sechs Jahren schaffte es kein Österreicher in die Top Ten.

Bardal erwischte bei seinen sehr guten Sprüngen auch den richtigen Wind und flog zu seinem fünften Weltcupsieg, dem ersten in dieser Saison. Sein Teamkollege Rune Velta stand als Dritter - 13,4 Punkte zurück - erstmals im Weltcup auf dem Podest. Loitzl verbesserte sich im Finale vom 22. Rang deutlich. "Dieser Sprung war besser", sagte der Steirer, der auch gute Bedingungen vorfand.

Kraft verpatzte seinen Finalsprung
Die übrigen Österreicher hatten hingegen kein Glück. Stefan Kraft, der Dritte von Bischofshofen, verpatzte seinen Finalsprung und kam über den 28. Platz nicht hinaus. "Ich war leider zu spät dran, und mit dem schlechten Wind geht dann gar nichts mehr", sagte der Salzburger, der am Vortag mit 139 Metern Schanzenrekord in der Heimat von Adam Malysz fixiert hatte. Kofler erwischte nach dem fünften Halbzeitrang ebenso schlechte Bedingungen. "Ich bin unbelohnt geblieben, für das, was ich geleistet habe", stellte der Ex-Tourneesieger ernüchtert fest. "Aber ich werde weiter kämpfen."

"Schlieri" musste Angriff auf Nykänen abblasen
Schlierenzauer hatte am Weltcupbewerb aus gesundheitlichen Gründen nicht teilnehmen können. Der Tourneesieger laboriert seit Dienstagabend an Gliederschmerzen und einer starken Verkühlung, am Wettkampftag kam auch erhöhte Temperatur dazu. "Schlieri" musste seinen Angriff auf die Rekordmarke von 46 Weltcupsiegen des Finnen Matti Nykänen damit zumindest um einige Tage verschieben. Und das, nachdem er in der Qualifikation bei deutlich geringerem Anlauf als der Rest des Feldes bei 133,5 Metern gelandet war. "Natürlich ist Gregor enttäuscht", sagte Pointner, "er hat viel vorgehabt. Aber ein Antreten hätte ein Risiko bedeuten können."

Übrigens: Bardal und seine norwegischen Teamkameraden waren vor dem Bewerb Opfer von Dieben geworden. Laut der norwegischen Zeitung dagbladet.no wurden aus dem Teamhotel Wertsachen wie Laptops und Videokameras sowie 6.000 Euro gestohlen. "Der Diebeszug scheint gut organisiert gewesen zu sein. Innerhalb von zwei bis drei Stunden war alles erledigt", so Cheftrainer Alexander Stöckl.

Das Ergebnis:

RangName Nation Sprung 1Sprung 2Punkte
1BARDAL Anders NOR 130.0 Meter128.0 Meter264.4
2FREITAG Richard GER 131.0 126.5 252.2
3VELTA Rune NOR 127.0 126.0 251.0
4KRANJEC Robert SLO 129.5 127.0 246.6
5AMMANN Simon SUI 125.5 124.5 243.6
6ZYLA Piotr POL 125.0 123.0 240.5
7STOCH Kamil POL 122.0 124.5 238.3
7VASSILIEV Dimitry RUS 122.5 125.5 238.3
9FANNEMEL Anders NOR 122.0 121.0 238.1
10HILDE Tom NOR 121.0 126.0 235.4
11MATURA Jan CZE 119.5 126.0 234.7
12LOITZL Wolfgang AUT 117.5 125.5 234.2
13KOT Maciej POL 117.5 125.0 233.4
14NEUMAYER Michael GER 124.5 116.0 232.0
15JACOBSEN Anders NOR 122.5 120.5 229.7
16ASIKAINEN Lauri FIN 122.0 124.0 229.4
17KOFLER Andreas AUT 125.0 117.5 229.3
18WANK Andreas GER 127.0 119.0 228.1
19TAKEUCHI Taku JPN 124.0 118.0 227.8
20HVALA Jaka SLO 122.5 119.0 227.6
21KOUDELKA Roman CZE 122.5 114.0 224.6
22STJERNEN Andreas NOR 123.0 120.5 223.8
23MORGENSTERN T. AUT 110.0 121.0 223.0
24JANDA Jakub CZE 119.0 119.0 221.5
25KORNILOV Denis RUS 130.5 112.0 221.1
26PREVC Peter SLO 115.0 112.5 216.7
27HULA Stefan POL 120.0 117.0 214.8
28KRAFT Stefan AUT 126.0 107.0 211.7
29ZOGRAFSKI Vladimir BUL 123.0 104.0 205.9
30PUNGERTAR Matjaz SLO 120.0 110.5 200.3

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(Bild: KMM)



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