Britische Studie

Pop-Solokünstler sterben früher als Band-Mitglieder

Wissenschaft
20.12.2012 10:00
Erfolgreiche Rock- und Popstars, die als Solokünstler unterwegs sind, sterben weit häufiger in jungem Alter als ihre Kollegen in erfolgreichen Bands. Dies geht aus einer Studie hervor, die das "British Medical Journal" am Mittwoch online publiziert hat. Vermutlich, so die Forscher, ist die Unterstützung durch Bandkollegen für den Unterschied verantwortlich.

Für die Studie haben die Wissenschaftler die Biografien von fast 1.500 Musikern in Nordamerika und Europa zwischen 1956 und 2006 ausgewertet, von denen 137 (9,2 Prozent) starben. Sowohl in Nordamerika als auch in Europa waren fast doppelt so viele Solokünstler (im Bild die 2011 verstorbene Sängerin Amy Winehouse) unter den Toten wie Bandmitglieder.

Unterstützung durch Bandmitglieder
Die Autoren der Studie vermuten, dass die Unterstützung, die Bandkollegen bieten können, für den Unterschied verantwortlich ist. Die Verstorbenen, Solo- und Bandkünstler, erreichten im Schnitt ein Lebensalter von 45 Jahren in Amerika und 39 in Europa.

Im Vergleich zur Normalbevölkerung hatten die Stars bis 25 Jahre nach dem Moment, als sie berühmt wurden, schlechtere Karten bei der Lebenserwartung. Anschließend näherte sich die Lebenserwartung zumindest für europäische Stars wieder den Durchschnittswerten an.

Auch ethnische Herkunft spielt eine Rolle
Geschlecht und Alter zum Zeitpunkt des Ruhms spielten keine Rolle, wohl aber die ethnische Herkunft: Weiße starben im beobachteten Zeitraum seltener. Außerdem hatten die Stars, die nach 1980 berühmt wurden, bessere Überlebenschancen.

Von den Musikern, die als Folge von Drogen, Alkohol oder Gewalt starben, hatte fast die Hälfte eine schwierige Kindheit, wie die Wissenschaftler aufgrund von biografischen Angaben ermittelten. Eine Karriere im Musikgeschäft sei möglicherweise attraktiv, um einer schwierigen Kindheit zu entfliehen, doch der Lebensstil eines Stars könne auch Probleme verschärfen, schreiben die Autoren um Mark Bellis von der Liverpool John Moores University.

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