Steuern hinterzogen?

Deutscher “YouPorn”-König in Belgien verhaftet

Web
10.12.2012 19:38
Der deutsche Eigentümer der Pornografie-Plattform "YouPorn" ist in Belgien festgenommen worden. Der 34-jährige Fabian Thylmann werde der Steuerhinterziehung verdächtigt, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln am Montag mit. Der Programmierer war binnen weniger Jahre zu einem der ganz Großen der globalen Online-Sex-Industrie aufgestiegen.

Der deutsche Unternehmer, der in einem Brüsseler Vorort wohnt, stehe im Verdacht, Steuern hinterzogen zu haben, bestätigten die Behörden einen Bericht der Tageszeitung "Welt". "Herr Thylmann sitzt zurzeit in Belgien in Auslieferungshaft. Die belgischen Behörden haben einen Haftbefehl des Kölner Amtsgerichts vollstreckt", zitierte das Blatt den Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft.

Auslieferung derzeit noch offen
Ob und wann der 34-Jährige nun an Deutschland ausgelieferte werde, sei indessen noch offen, so der Sprecher. Er konnte auch nicht sagen, ob es noch weitere Beschuldigte in dem Ermittlungsverfahren gibt. Dem Zeitungsbericht zufolge waren bereits am vergangenen Dienstag die Büroräume eines Hamburger Ablegers der internationalen Firmengruppe Thylmanns durchsucht worden. Die Steuerfahnder beschlagnahmten demnach bei der Manwin Germany GmbH zahlreiche Computer und Dokumente. Zeitgleich seien die Privaträume des Deutschen in Belgien durchsucht worden.

Im Eiltempo Webporno-Imperium geschaffen
Thylmann gilt in der Branche als Marktführer. Mit Manwin erzielt der Deutsche laut "Bild" jährlich einen dreistelligen Millionenumsatz. Der aus Aachen stammende Programmierer baute innerhalb weniger Jahre ein wahres Imperium der Online-Pornografie auf. Zu seiner in Luxemburg ansässigen Dachholding Manwin Holding Sarl gehören laut "Welt" mehr als 35 Firmen, die sich auf den Betrieb von pornografischen Webangeboten spezialisiert haben.

Dazu zählen Portale wie "YouPorn", "Pornhub", "Brazzers" oder das deutsche Amateursexportal "MyDirtyHobby". In Lizenz von "Playboy" betreibt Manwin der Zeitung zufolge zudem in mehreren Ländern die Onlinevermarktung und die Fernsehsender der Marke. Die Firmen sind in Luxemburg, Deutschland, Kanada, Zypern, USA und Irland gemeldet.

Zeitung veröffentlichte Dossier über Porno-König
Die "Welt am Sonntag" hatte bereits im September ausführlich über den Unternehmer und sein Erotik-Imperium berichtet. In dem Dossier ging es auch um Auffälligkeiten in der Firmenkonstruktion, die den Verdacht der Steuerhinterziehung aufkommen ließen. Thylmann ließ daraufhin einzelne Punkte der Berichterstattung mit einer einstweiligen Verfügung vorläufig untersagen. Die Zeitung hat dagegen eigenen Angaben zufolge Widerspruch eingelegt.

Eine Entscheidung des Gerichts ist für den 19. Dezember angekündigt. In der Zwischenzeit mussten allerdings der entsprechende Artikel und alle Blogeinträge zum Thema vom Netz genommen werden.

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