Streitthema Auslauf

Warum Freigang für Katzen gefährlich werden kann

Tierecke
04.09.2019 06:22
Freigang für Katzen oder nicht - ein Streitthema, auch unter den Experten. "Katzen sind sehr neugierige Tiere und lieben es, sich zu sonnen. Aber diese Bedürfnisse kann man auch innerhalb der eigenen vier Wände erfüllen, zum Beispiel indem man kleine Aussichtsplattformen an gesicherten Fenstern schafft", so Katzenexpertin Marva Marrow. Sie spricht sich generell dafür aus, Stubentiger im sicheren Zuhause zu belassen. Die größten Gefahren haben wir für dich aufgelistet.

Sabrina Maier ist vor wenigen Monaten mit ihrem Kater "Moritz" in ein Haus in einem Wiener Vorort gezogen. Sie wollte ihrem Vierbeiner etwas Gutes tun und ließ ihn die Umgebung erkunden. "Ich dachte, er würde nicht weit weg gehen, aber Moritz kam erst spät nachts mit einem blutigen Ohr und voller Kampfspuren zurück", erzählt die Katzenfreundin. "Ich brachte ihn zum Tierarzt und habe ihn seitdem nicht mehr nach draußen gelassen."

Das sind die fünf wichtigsten Gründe, die gegen Freigang sprechen:

  1. Autos: Hunderte Katzen werden jährlich im Straßenverkehr getötet. Selbst nach Jahren mit regelmäßigem Freigang können Katzen die Gefahren durch Autos noch falsch einschätzen - schwere Verletzungen oder der Tod sind oft die Folge. Als Halter muss man in so einem Fall meist mit der Ungewissheit leben, was mit dem geliebten Haustier geschehen ist. "Wenn es kalt ist, verstecken sich Katzen auch gerne im Motorraum - falls der Fahrer dann den Wagen startet, kann das Tier umkommen", so Marrow.
  2. Chemikalien: Gerade in der Stadt oder in Vororten kommen Chemikalien wie Pestizide in vielen Gärten zum Einsatz. Für Katzen nicht gerade ideale Bedingungen, denn sie können davon krank werden. Auch das Fressen von Nagern, die zum Beispiel zuvor Rattengift aufgenommen haben, kann bei Stubentigern bleibende gesundheitliche Schäden bewirken. "Viele Katzen fühlen sich außerdem von Frostschutzmitteln magisch angezogen", warnt Marrow. "Sie lecken es auf, das kann tödlich ausgehen."
  3. Hunde und andere Katzen: Die Hunde der Nachbarschaft können deiner Katze durchaus gefährlich werden - dein Stubentiger muss nur einmal unaufmerksam sein. Nicht alle Hunde mögen Katzen, schon gar nicht, wenn sie in ihr Revier eindringen. Auch Katzen untereinander liefern sich teils erbitterte Kämpfe um ein bestimmtes Revier, die nicht selten mit schweren Verletzungen enden.
  4. Menschen: Der Gedanke daran fällt vielen Katzenfreunden schwer, doch nicht jede Person mag Tiere. Immer wieder vermeldet die "Krone Tierecke" Fälle von schwerer Tierquälerei und spurlos verschwundenen Stubentigern. Bedenke: Freigang bedeutet automatisch die Begegnung mit Menschen, die du nicht kennst.
  5. Verwirrung: Katzen haben zwar einen guten Orientierungssinn, junge Kitten oder alte und verletzte Tiere können sich aber schon mal verirren. Immer wieder kommt es auch vor, dass sie in Garagen und Gartenhütten eingesperrt werden oder von einem erhöhten Punkt wie einem Baum oder Hausdach nicht mehr herunter können. "Die Feuerwehr muss tatsächlich öfter Katzen aus misslicher Lage befreien - das ist kein Mythos", so Marrow.

Ob eine Katze Freigang haben sollte oder nicht, wird unter den Besitzern wohl noch lange ein Streitpunkt bleiben. Ein Kompromiss kann ein gesicherter Auslauf im Garten sein. Das Grundstück "ausbruchssicher" zu machen, ist aber meist mit großem Aufwand verbunden. Im Haus muss man vor allem in mehrstöckigen Gebäuden darauf achten, dass Fenster katzensicher gemacht werden. "Eine Katze vermisst nicht, was sie nicht kennt. Deswegen bin ich auch kein Freund davon, die Tiere draußen an der Leine spazieren zu führen", schließt Marrow.

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