Aufgrund des milden Herbstwetters präsentierte sich die anspruchsvolle Strecke in Colorado so schnell wie schon lange nicht. Obwohl rundherum kaum Schnee lag, haben die Organisatoren des WM-Ortes 2015 tatsächlich ein perfektes Schneeband auf den Berg gezaubert, was einhellige Begeisterung bei den Läufern auslöste. Krölls erste Bestzeit lag bei minimal verkürzter Strecke nur knapp eine Sekunde über dem als unerreichbar geltenden Streckenrekord von Daron Rahlves.
Die Genugtuung war beim steirischen Weltcup-Abfahrtssieger, der sich nach seiner langwierigen Fußverletzung über seine erste Bestzeit freuen durfte, groß. "Die Form war auch in Kanada schon super. Aber das hier ist ganz was anderes. Es gibt schwere Kurven, der Speed ist extrem hoch", war Kröll begeistert. "Ich war erstaunt, wie leicht es von der Hand gegangen ist."
Max Franz mischt erneut vorne mit
Positiv überrascht war auch Franz. Der Kärntner, der am Samstag als Abfahrts-Zweiter vor Kröll in Lake Louise erstmals auf das Weltcup-Podest gefahren war, hätte sich die zweitbeste Zeit nicht erwartet. "Es war doch ein wilder Ritt, ich habe einige Fehler gemacht", sagte der 23-jährige Kärntner. Seine 2009 hier erlittene schwere Kreuzbandverletzung spiele keine Rolle mehr: "Den Sprung gibt es nicht mehr, das ist alles Geschichte."
Respekt vor "derzeit gewaltig starkem" Svindal
Die Österreicher legten jedenfalls mit drei Läufern in den Top 4 gleich am ersten Trainingstag den Maßstab für die Abfahrt am Freitag (Start um 18.45 Uhr), wo sie seit 2007, als Michael Walchhofer gewann, sieglos sind. Kanada-Doppelsieger Svindal ("Die Bedingungen hier sind unglaublich, besser könnte die Strecke nicht sein") wird aber auch in Colorado nur ganz schwer zu biegen sein. Das weiß auch Franz: "Es war nur das erste Training. Hier werden einige noch mächtig zulegen."
Das müssen auch einige Österreicher, denn in Beaver Creek gibt es ebenso eine Qualifikation. Während Romed Baumann nach Platz 58 über vorerst rätselhafte Schwindelprobleme klagte, sucht Hannes Reichelt (12.) noch seine Form. Krölls starke Vorstellung kommentierte der Salzburger humorvoll: "Wenn das also so geht, werde ich nächstes Jahr auch nicht zum Sommertraining nach Portillo fahren."
Der angesprochene Kröll fühlt sich trotz des verpassten Sommertrainings pudelwohl in Beaver Creek: "Ich bin hier immer gerne gefahren. Die Strecke ist der Hammer, vor allem der untere Abschnitt ab dem Eagle-Jump. So etwas gibt es auf keiner anderen Abfahrt."
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Zeit |
1 | KRÖLL Klaus | AUT | 1:41.52 |
2 | FRANZ Max | AUT | 1:41.97 |
3 | INNERHOFER Christof | ITA | 1:42.13 |
4 | STREITBERGER Georg | AUT | 1:42.31 |
5 | SVINDAL Aksel Lund | NOR | 1:42.40 |
6 | SPORN Andrej | SLO | 1:42.48 |
7 | THEAUX Adrien | FRA | 1:42.68 |
8 | GUAY Erik | CAN | 1:42.71 |
9 | JANSRUD Kjetil | NOR | 1:42.75 |
10 | CLAREY Johan | FRA | 1:42.91 |
10 | THOMSEN Benjamin | CAN | 1:42.91 |
12 | REICHELT Hannes | AUT | 1:43.08 |
13 | POISSON David | FRA | 1:43.22 |
14 | KÜNG Patrick | SUI | 1:43.23 |
15 | GANONG Travis | USA | 1:43.26 |
16 | SULLIVAN Marco | USA | 1:43.29 |
17 | KLOTZ Siegmar | ITA | 1:43.41 |
18 | SCHEIBER Florian | AUT | 1:43.69 |
18 | MAYER Matthias | AUT | 1:43.69 |
20 | DEFAGO Didier | SUI | 1:43.70 |
21 | FAYED Guillermo | FRA | 1:43.71 |
22 | STECHERT Tobias | GER | 1:43.73 |
23 | JANKA Carlo | SUI | 1:43.93 |
24 | PUCHNER Joachim | AUT | 1:43.94 |
25 | HEEL Werner | ITA | 1:44.11 |
26 | WEIBRECHT Andrew | USA | 1:44.15 |
27 | HEDIN Douglas | SWE | 1:44.18 |
28 | ZRNCIC-DIM Natko | CRO | 1:44.21 |
28 | PARIS Dominik | ITA | 1:44.21 |
30 | FILL Peter | ITA | 1:44.25 |
30 | RAICH Benjamin | AUT | 1:44.25 |
Weiter: | |||
53 | STRIEDINGER Otmar | AUT | 1:45.01 |
56 | BERTHOLD Frederic | AUT | 1:45.04 |
58 | BAUMANN Romed | AUT | 1:45.12 |
66 | KRÖLL Johannes | AUT | 1:46.00 |
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