Handy-Software

Mobiltelefon statt PDA?

Elektronik
27.02.2003 01:13
Mit dem Erscheinen des Sony Ericsson-Handys P800 treten Mobiltelefone erstmals in ernsthafte Konkurrenz zu Pocket-PCs und Palms. Das offene Betriebssystem Symbian erlaubt das Ausführen von Java und C++ Programmen sowie die Entwicklung zahlreicher Software-Applikationen.
Das bereits im Nokia Communicator und Nokia7650 eingesetzte Symbian OS entwickelt sich zum Allround-Handy-Betriebssystemund wird auch von Sony Ericsson, Siemens und Panasonic eingesetzt.Das Betriebssystem wurde bisher in über zwei Mio. Smartphonesausgeliefert. Die jüngste Version Symbian 7 wurde mit besonderemAugenmerk auf Flexibilität, geringen Stromverbrauch, Einfachheitund Offenheit für zusätzliche individuelle Anwendungenentwickelt. Software die für ein Handy entwickelt wurde lässtsich so ziemlich einfach auch auf ein anderes Gerät portieren.
 
Riesiges Software- und Spiele-Angebot
Dadurch entsteht eine Vielfalt an Software, die sichdurchaus mit dem PDA-Angebot messen kann. Da Symbian direkt fürHandys entwickelt wurde ist die Integration von Connectivity undPDA-Funktionen weitaus besser gelöst als bei der Konkurrenz.Auf http://www.my-symbian.com finden sich bereits duzende Programmefür Handys. So gibt es bereits einen GameBoy-Emulator, aufdem die meisten Game Boy Color-Spiele problemlos am Handy laufen.Ebenfalls bereits fürs P800 zu finden: Der C64-Emulator Frodo(der mangels Steuerungs-Möglichkeiten kaum Sinn macht) undder Spielhallen-Spiele-Emulator eMame. Neben den zahlreichen Java-Spielen,die man aufs Handy laden kann wird das Handy damit zur Spielkonsoleauf der hunderte Spiele laufen. Rechtlich sind Emulatoren allerdingsbedenklich, schließlich darf man nur Spiele installieren,die man auch als Originale besitzt.
 
Anwender-Software
Abgesehen von der Spiele-Vielfalt gibt es eine großeAuswahl an Anwender-Software: Currency-Converter ist ein Währungsrechnerfür über 200 Währungen, "Finanz" von Kylom decktdie wichtigsten Funktionen einer Finanz-Software ab. Eine Software(die in unserem Test allerdings nicht funktionierte) soll sogardas Fernsteuern des PCs per Handy erlauben. MP3-Player und Screencapture-Toolsfehlen ebenso wenig wie Instant-Messenger à la ICQ unddigitale Fahrtenbücher fürs Auto.
 
Seit neuestem gibt es einen Opera-Browser fürsP800, mit dem erstmals alle Internet-Seiten dargestellt werdenkönnen (wenn auch etwas eigenwillig), was mit der Handy eigenenSoftware nicht möglich war. Sony Ericsson hat einen Programmierer-Wettbewerbausgeschrieben bei dem die "Killer-Applikation", also die ultimativeSoftware fürs Smartphone gesucht wird. Man kann also davonausgehen, dass in den nächsten Monaten zahlreiche neue Programmeverfügbar sein werden.
 
Das P800 im Krone.at-Test
Der Handy-Praxis-Test von Krone.at hat gezeigt, dassdas Sony Ericsson Smartphone P800 durchaus als PDA-Ersatz taugt:Die Schrifterkennung funktioniert tadellos, der Kalender und dieAdressverwaltung funktionieren vorbildlich. Die Qualitätder Kamerabilder ist mit 640x480 Pixel leider nicht berauschend- es war aber vorauszusehen, dass ein Handy keine echte Digicamersetzen kann (wird sich sicher mit der nächsten Generationändern). Das eingebaute Mail-Programm ist praktisch um unterwegszu sehen, ob man elektronische Post bekommen hat. Beim Downloadder Mails stürzte das P800 im Test aber mehrere Male ab.
 
Der integrierte Web-Browser taugt nur füreine eingeschränkte Zahl von Seiten, nämlich nur wenndiese weder Frames noch Javascript beinhalten. Der neue Opera-Browserschafft Abhilfe, wenn auch seine Seiten-Darstellungen mehr alseigenwillig sind, kommt man an alle Web-Inhalte und Bilder, dieman sucht. Der eingebaute MP3-Player ist gut, bietet aber zu wenigOptionen. Ähnliches gilt für den Videoplayer, schadeist vor allem, dass er nur MP4-Videos abspielt. Bluetooth undInfrarot-Verbindungen klappten hervorragend, für GPRS warkeine eigene Konfiguration erforderlich. Mit dem großenDisplay, der schnellen Verbindung und Touch-Screen machte zumersten Mal sogar das längst totgesagte WAP-Surfen wiederSinn.
 
Die Bedienung des P800 erfolgt weitgehend einfachund intuitiv. Für den Aufruf der meisten Funktionen sindmaximal zwei Tastendrücke erforderlich. Java-Fähigkeitund offener Standard lassen auf viele interessante Programme hoffen.Abzuwarten bleibt, wann die eigens entwickelten "Duo Memory Sticks"mit mehr Megabyte verfügbar sind, damit das Gerät auchwirklich als mobiler MP3-Player eingesetzt werden kann. Der integrierte"Viewer" gibt zwar zahlreiche Datenformate wieder (PDF, Powerpoint,Word...), allerdings in sehr komprimierter und schwer lesbarerForm (skaliert wird in drei Stufen). Als E-Book-Reader ist dasGerät (noch) nicht zu gebrauchen, dafür jedoch als digitalesDiktiergerät mit erstaunlich guter Aufnahmequalität.
 
Das Display ist sehr kontrastreich und scharf mitangenehmen, wenn auch nicht ganz echten Farben und von allen Seitengut einsehbar. Die Gesprächsqualität scheint subjektivgut, wenn auch nicht hervorragend zu sein. Bei intensiver Nutzungsollte das Gerät häufig aufgeladen werden, da sich dasFarb-Display als Stromfresser entpuppt..
 
(dw)
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