Nach Jahrzehnten

Israel: Ehud Barak beendet seine politische Karriere

Ausland
26.11.2012 11:28
Der israelische Verteidigungsminister Ehud Barak hat seinen Rückzug aus der Politik angekündigt. Er werde mit der Neuwahl des Parlaments im Jänner in Pension gehen, sagte der 70-jährige Langzeit-Politiker am Montag in Tel Aviv.

"Ich habe entschieden, mich aus dem politischen Leben zurückzuziehen und nicht an der kommenden Wahl zur Knesset teilzunehmen", erklärte der Minister vor Journalisten. "Ich will meiner Familie mehr Zeit widmen", so der geschiedene Vater von drei Töchtern und mehrfache Großvater. In Israel soll am 22. Jänner ein neues Parlament gewählt werden. Die Knesset hatte sich Mitte Oktober selbst aufgelöst und damit den Weg für die vorgezogenen Neuwahlen freigemacht.

Zahlreiche hohe Ämter bekleidet
Barak galt über Jahrzehnte als einer der bestimmenden Politiker des Landes. Er war unter anderem Ministerpräsident, Innenminister, Außenminister und Vorsitzender der Arbeitspartei. Seit dem Jahr 2007 ist Barak israelischer Verteidigungsminister. Vor seiner politischen Karriere war er zudem einer der höchstdekorierten Elitesoldaten des Landes.

Barak hatte die Arbeitspartei im Jänner vergangenen Jahres nach einem heftigen Richtungsstreit verlassen. Gemeinsam mit vier anderen Abgeordneten gründete er danach die Partei Atzmaut (Unabhängigkeit). Seit dem jüngsten Gaza-Konflikt stieg seine Popularität laut Umfragen wieder stark an.

Neues System zur Raketenabwehr
Als Verteidigungsminister war Barak auch verantwortlich für den erfolgreichen Test eines neuen Abwehrsystems für ballistische Raketen mit kurzer Reichweite. Die erste Entwicklungsphase des Waffensystems "Davids Steinschleuder" sei bei einem Abfangtest mit einer Rakete vom Typ Stunner abgeschlossen worden, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntagabend mit.

Der Test habe gezeigt, dass es möglich sei, ballistische Raketen mit einer Reichweite zwischen 50 und 250 Kilometern abzufangen, hieß es im israelischen Fernsehen. Israel verfügt bereits über das System "Arrow II" (Pfeil II) zum Schutz vor ballistischen Raketen mit großer Reichweite - etwa aus dem Iran oder aus Syrien. Während des nunmehrigen Gaza-Konflikts kam zudem das System "Iron Dome" (Eisenkuppel) zum Einsatz, das nahezu 85 Prozent der aus dem Gazastreifen auf Israel abgefeuerten Raketen mittlerer Reichweite abfing. "Davids Steinschleuder" soll 2014 aufgestellt werden und die Lücke zwischen den beiden anderen Systemen schließen.

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