Kein Bleiberecht

94-Jährige kämpfte umsonst: Nigerianer muss in die Heimat

Österreich
23.11.2012 11:34
Der Versuch einer heute 94-jährigen Grazerin, die Abschiebung eines 32-jährigen Nigerianers zu verhindern, ist gescheitert: Der Mann kehrt Anfang Dezember in sein Heimatland zurück, um einer Abschiebung zuvorzukommen. "Ich bin sehr, sehr traurig", reagierte die betagte Frau, die sich für den Flüchtling eingesetzt hatte. Vor einem Jahr half der Straßenzeitungsverkäufer bei der Aufklärung eines Raubes, dessen Opfer die betagte Frau geworden war.

Die Grazerin war im Juni 2011 überfallen und beraubt worden - ein Straßenzeitungsverkäufer beobachtete damals den Vorfall und half der Polizei, den Täter dingfest zu machen - siehe Story in der Infobox.

Als sich die Pensionistin bedanken wollte, erfuhr sie, dass der Helfer einen negativen Asylbescheid bekommen hatte und abgeschoben werden sollte. Sie setzte alle Hebel im Bewegung, um ein humanitäres Aufenthaltsrecht zu erwirken - unter anderem schrieb sie an den steirischen Landeshauptmann Franz Voves.

"Es tut mir unendlich leid"
"Er ist wirklich arm, war schwer krank, wurde verfolgt und verwünscht", berichtete die 94-Jährige am Freitag. Sie habe ihn zuletzt vor zwei Tagen getroffen. "Es tut mir unendlich leid." Jetzt unterstützt sie eine Spendenkampagne. Damit soll der 32-Jährige, der in seiner Heimat einen kleinen Holz verarbeitenden Betrieb aufbauen will, eine Starthilfe erhalten und die Medikamente, die er nach einer Lungenembolie weiter braucht, bekommen.

"Es wurden alle Möglichkeiten ausgeschöpft", erklärte Lotte Dorudi von der Plattform "Bleiberecht". Mit seiner freiwilligen Rückkehr komme er der drohenden Abschiebung zuvor. "Er geht in Ehren zurück, hat auch Kontakt zu seinem Vater, der sich auf ihn freut", so Dorudi.

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