Verbindung zu Hamas

Israel: Attentäter von Tel Aviv festgenommen

(Bild: EPA)

Nach dem Bombenanschlag auf einen Stadtbus in Tel Aviv haben die israelischen Sicherheitskräfte nach eigenen Angaben die mutmaßlichen Verantwortlichen, darunter auch jenen Mann, der den Sprengsatz in dem Bus platziert haben soll, festgenommen. Es handle sich um einen Palästinenser aus der israelischen Stadt Taibe, teilte die Sprecherin der Streitkräfte, Avital Leibovich, am Donnerstagabend mit. Der Mann sei Mitglied der radikalislamischen Hamas.

Der Hauptverantwortliche für den Anschlag soll aufgrund einer Familienzusammenführung die israelische Staatsbürgerschaft besitzen, berichtete die Tageszeitung "Haaretz". Außerdem seien laut der Zeitung mehrere Palästinenser im besetzten Westjordanland in Gewahrsam genommen worden.

Ihnen wird vorgeworfen, den Hauptverdächtigen rekrutiert zu haben, um den Anschlag auszuführen. Die Männer hätten laut Behörden Verbindungen zur radikalislamischen Hamas und zu der militanten Gruppe Islamischer Dschihad. Die Hamas leugnte bislang jegliche Verantwortung für den Anschlag.

Die Zugriffe erfolgten bereits am Mittwoch, berichtete "Haaretz". Der israelische Geheimdienst Schin Bet und die Polizei machten die Festnahmen aber erst am Donnerstag nach der Aufhebung einer Nachrichtensperre publik. Laut einem Polizeisprecher liefen die Ermittlungen noch. In der Nacht auf Freitag habe es im Westjordanland weitere Festnahmen gegeben.

Brüchige Waffenruhe
Israel und die Hamas hatten nur wenige Stunden nach dem Attenat auf den Bus in Tel Aviv einer Waffenruhe zugestimmt. Nach acht Tagen heftiger Kämpfe zwischen beiden Seiten schien die Feuerpause vorerst zu halten. Israel begann am Donnerstag sogar damit, seine Truppen in der Nähe des Gazastreifens wieder abzuziehen.

Am Freitag allerdings erschossen israelische Soldaten am Grenzzaun des Gazastreifens nach Angaben aus Gaza-Stadt einen Menschen. Weitere 24 Palästinenser seien durch israelisches Feuer verletzt worden, teilte der Sprecher des Gesundheitsministeriums der Mittelmeer-Enklave, Ashraf al-Kedra, mit. Die israelischen Streitkräfte bestätigten, dass Warnschüsse auf Demonstranten am Grenzzaun abgegeben worden seien.