"Random Shopper"

Software bestellt völlig wahllos Dinge über Amazon

Web
25.11.2012 10:00
Ein experimentierfreudiger Informatiker hat ein irrwitziges Experiment gestartet. Darius Kazemi hat eine Software geschrieben, die jeden Monat völlig wahllos Artikel im Wert von fünfzig Dollar über Amazon bestellt. Er selbst hat vor dem Auspacken nicht die geringste Ahnung, was sich in den monatlich eintreffenden Päckchen befindet. Die erste Sendung enthielt ein Buch über kartesianische Sprachkunde sowie die CD eines ungarischen Elektro-Komponisten. Äußerst wahllos, aber Kazemi gefallen die Dinge.

In seinem Blog vergleicht Kazemi sein Experiment mit dem Vorbestellen von Dingen, die man unbedingt haben will. Sie treffen irgendwann überraschend ein und man freut sich, dass sie da sind. Der einzige Unterschied in seinem Experiment: Er weiß nie so genau, was der Postmann bringt. Nur den ungefähren Wert kennt er: Maximal fünfzig Dollar pro Monat darf sein Shopping-Bot ausgeben, das hat er ihm einprogrammiert.

Kürzlich hat der Programmierer seine erste Sendung von Amazon erhalten. Der Inhalt: Ziemlich zufällig. Ein Buch über kartesianische Sprachkunde von Noam Chomsky und die CD eines ungarischen Avantgarde-Elektro-Akustik-Komponisten. Kazemis erste Amtshandlung nach dem Öffnen des Pakets mit dem Buch: Er sah auf Wikipedia nach, was kartesianische Sprachkunde ist und stellte fest, dass ihn das Thema durchaus interessiert: Es geht um die Entwicklung der Sprachkunde, beginnend im Zeitalter der Aufklärung bis ins Zeitalter der Romantik.

Shopping-Bot erweitert Kazemis musikalischen Horizont
Seine zweite Überraschung, die CD des ungarischen Komponisten Ákos Rózmann, gefällt Kazemi besonders gut. "Lasst euch sagen: Die Spannung war fühlbar. Es passiert nicht oft, dass ich eine CD bekomme, bei der ich keine Ahnung vom Inhalt habe und nicht einmal gute Schlussfolgerungen aufgrund des Covers machen kann", lässt er die Leser seines Blogs wissen. Die CD sei fantastisch, etwas, das er noch nie zuvor gehört habe, fasst er die Freude über seinen Zufallskauf in Worte.

Man darf gespannt sein, welche unerwarteten Bescherungen die Zufalls-Bestellsoftware in den nächsten Monaten noch für den Programmierer bringt. Ob er sie auch benutzt, um Weihnachtsgeschenke einzukaufen, verrät Kazemi bislang nicht, die Software würde aber sicherlich auch bei diesem Verwendungszweck für schräge Überraschungen sorgen.

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