"Totenhemd" im All

Exoplanet wird von der eigenen Sonne verschlungen

Wissenschaft
21.11.2012 16:25
Mithilfe neuer Aufnahmen des Weltraumteleskops "Hubble" haben Forscher jetzt herausgefunden, warum ein Planet namens WASP-12 b (rot markiert), der langsam von seiner Sonne verschlungen wird, kaum sichtbar ist. Ein Schleier aus Magnesium lege sich quasi wie ein Totenhemd um den Stern und seinen Begleiter, weshalb beide im UV-Licht-Bereich kaum auszumachen seien, so die Astronomen.

Der Exoplanet WASP-12 b wurde 2008 im Rahmen des "Wide Area Search for Planets"-Programms (kurz: WASP) entdeckt, bei dem nach sogenannten Transitplaneten gesucht wird. Nach Welten also, die von der Erde aus gesehen vor ihrer Sonne entlanglaufen und diese dabei kurzfristig leicht verdunkeln.

WASP-12 b ist ein Gasplanet, der etwa die 1,4-fache Größe des Jupiters besitzt. Er kreist so nahe um sein Zentralgestirn, dass er es in etwas mehr als einem Tag umrundet. Dadurch hat er sich so stark erhitzt, dass sich um ihn herum eine gewaltige heiße Gaswolke gebildet hat, die von seiner Sonne eingefangen wird.

Magnesium absorbiert UV-nahes Licht
Diese Wolke ist zwar im sichtbaren Licht zu erkennen, bei Beobachtungen mit Weltraumobservatorien, die häufig um UV-nahen Bereich gemacht werden, aber praktisch unsichtbar. Verantwortlich dafür ist das Element Magnesium, das das UV-nahe Licht fast vollständig absorbiere, so die Forscher

Für die Astronomen ist der rund 600 Lichtjahre von unserer Erde entfernte, im Sternbild Fuhrmann gelegene Stern WASP-12 ein höchst interessantes Forschungsobjekt. Eine solche Struktur um ein Zentralgestirn habe man bisher noch nie beobachtet, sagt Studienleiterin Carole Haswell von der Open University in Milton Keynes (Großbritannien). "Es ist, als ob ein Schleier über den Untergang des Planeten gelegt werde."

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