Nach Haager Urteil

Kroatische Generäle frei: Nun Verfahren in Serbien?

Ausland
21.11.2012 12:44
Eine serbische Sonderstaatsanwaltschaft, die sich mit Kriegsverbrechen beschäftigt, betrachtet auch nach den Freisprüchen für die beiden ehemaligen kroatischen Generäle Ante Gotovina und Mladen Markac vor dem Haager Kriegsverbrechertribunal die Aufarbeitung des Krieges in Kroatien 1995 noch nicht als abgeschlossen. Laut Sonderstaatsanwalt Vladimir Vukcevic sollen nun Verfahren in sechs diesbezüglichen Fällen eingeleitet werden.

Dies werde auf Basis der Beweise erfolgen, welche die Sonderstaatsanwaltschaft besitze, erläuterte Vukcevic. Vor der Einleitung der Verfahren habe man noch das rechtskräftige Urteil des UNO-Tribunals im Fall der nun freigesprochenen Generäle abgewartet.

Entscheidende Dokumente zerstört oder nicht beachtet?
Nach Meinung des serbischen Sonderstaatsanwaltes haben es die UNO-Ankläger in Den Haag unterlassen, sich bei der Untersuchung der Operation "Sturm" auch die sogenannten Artillerie-Tagebücher zu besorgen, die das Artillerie-Aufkommen während der Militäraktion unter der Führung Gotovinas dokumentieren. Dies sei aber das Wesentlichste, so Vukcevic. Von kroatischer Seite hieß es wiederholt, dass die Artillerie-Tagebücher vernichtet worden seien.

Jubel in Kroatien, Empörung in Serbien
Während die beiden freigesprochenen Generäle ihre Heimreise unmittelbar nach dem Freispruch am vergangenen Freitag antraten und zu Hause von jubelnden Menschen empfangen wurden (Bild), sorgte das Urteil des Internationalen Gerichtshofes für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) in Serbien für Empörung.

Präsident Tomislav Nikolic sprach von "einem politischen, aber keinem rechtlichen Urteil" und bemerkte, er habe keinerlei Veranlassung mehr daran zu glauben, dass das Haager Tribunal "neutral, gerecht und etwas Höheres als Gerichte in Serbien" sei.

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