9 Monate im Koma

Prinz Friso zeigt Anzeichen von Bewusstsein

Adabei
19.11.2012 15:59
Der bei einem Lawinenunglück am 17. Februar in Lech am Arlberg in Österreich schwer verletzte niederländische Prinz Johan Friso hat nach neun Monaten im Koma erstmals Anzeichen von Bewusstsein gezeigt. Dabei handle es sich um das sogenannte Minimalbewusstsein, erklärte das niederländische Königshaus am Montag. Dennoch sei die Prognose für den 44-Jährigen derzeit "sehr ungewiss", das Londoner Ärzteteam des Prinzen weiter "sehr besorgt".

Die Website des Königshauses hat am Montag ein Statement auf Deutsch zum Gesundheitszustand von Prinz Friso veröffentlicht: "Seit Kurzem zeigt Prinz Friso gelegentlich Anzeichen sehr geringen Bewusstseins; man spricht auch von 'minimalem Bewusstseinszustand'", ist dort zu lesen. Und weiter: "Die Prognose bleibt jedoch äußerst unsicher, und das Behandlungsteam ist nach wie vor sehr besorgt. Es wird noch viele Monate dauern, bis mehr Klarheit besteht."

Die königliche Familie, und vor allem die Familie von Prinz Friso, sei dankbar für die Zurückhaltung, die die Medien seit dem Unfall des Prinzen geübt haben, und bitte darum, die Privatsphäre Prinzessin Mabels und der Kinder auch weiterhin zu respektieren. Dann folgt eine Botschaft von Prinzessin Mabel, in der sie den vielen Menschen dankt, die ihr Mitgefühl ausgedrückt haben. Sie schreibt: "Dies ist die schwerste Zeit meines Lebens. Meine Liebe zu Friso, die Unterstützung der Familie und von Freunden und die zahlreichen Bekundungen der Anteilnahme geben mir Kraft in dieser schwierigen Zeit."

20 Minuten unter Schnee
Friso war bei Skifahren in Lech abseits der Piste verschüttet worden. Nach dem Unfall lag der Prinz an die 20 Minuten unter den Schneemassen und erlitt einen Kreislauf-Stillstand, bevor er von Einsatzkräften wiederbelebt und in die Innsbrucker Uniklinik geflogen werden konnte. Nach Angaben seiner Ärzte erlitt er dauerhafte Schäden im Gehirn. Später wurde er in das Londoner Wellington-Krankenhaus ausgeflogen. Damals waren die Ärzte nicht sicher, ob der Prinz jemals wieder zu Bewusstsein kommen werde. Zum Zeitpunkt des Unglücks galt in der Region die zweithöchste Lawinen-Warnstufe.

Wegen fahrlässiger Körperverletzung hatte die österreichische Staatsanwaltschaft zunächst gegen Frisos Begleiter, einen Hotelier aus Lech, ermittelt. Die beiden waren viele Jahre lang befreundet gewesen. Das Verfahren wurde jedoch am 19. Oktober dieses Jahres eingestellt, weil beiden das Risiko bewusst sein hätte müssen. Der zweite Sohn von Königin Beatrix, der mit seiner nicht vom Königshaus gebilligten Hochzeit aus der Thronfolge ausgeschieden war, hatte vor dem Unfall bei der US-Investmentbank Goldman Sachs und bei einem britischen Lieferanten für atomare Brennstoffe gearbeitet.

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(Bild: kmm)



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