Möbelriese bedauert
Prüfung enthüllt Zwangsarbeit bei Ikea in der DDR
"Ich möchte mein tiefstes Bedauern zum Ausdruck bringen", sagte Peter Betzel, Geschäftsführer von Ikea Deutschland. Das Unternehmen habe zwar versucht, den Einsatz von politischen Gefangenen zu unterbinden. Heute sei aber klar, dass diese Maßnahmen nicht wirkungsvoll genug gewesen seien. Damals habe das Unternehmen noch kein umfassendes Kontrollsystem gehabt. Zur Frage, warum die Zusammenarbeit mit der DDR nicht abgebrochen worden war, sagte Betzel: Heute habe man eine andere Sicht auf die Dinge.
Opferverbände sehen Studie mit gemischten Gefühlen
Opferverbände hatten seit Monaten Aufklärung verlangt. Zunächst hatte das Unternehmen der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft eine Absage erteilt, sich dann aber nach Beschwerden und Unmut korrigiert.
Am Freitag war das Echo geteilt. Einige Betroffene zeigten sich enttäuscht. Der Bericht soll aus "datenschutzrechtlichen Gründen" nur in Teilen öffentlich werden. Auch die Tatsache, dass Ernst & Young mit der Studie beauftragt worden war, stieß immer wieder auf Kritik.
Laut Studie hatte Ikea ab 1980 eine Repräsentanz in Ost-Berlin, um die Ex- und Importe zu koordinieren. Es gab demnach mit mindestens neun Außenhandelsbetrieben Lieferverträge. Nach Angaben des SED-Forschungsverbundes an der Freien Universität Berlin produzierten politische Häftlinge für den Westen beispielsweise unter anderem Kühlschränke, Waschmaschinen und im Frauengefängnis Hoheneck Bettwäsche.
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