Bis dato unbekannt

Durchsichtiger Urtausendfüßler in Brasilien entdeckt

Wissenschaft
16.11.2012 18:35
Eine bis dato unbekannte Tausendfüßlerart haben Forscher in Brasilien entdeckt. Wie das in Bonn beheimatete Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK) mitteilte, wurde die fast durchsichtige Art in vom Bergbau bedrohten Eisenerzhöhlen aufgespürt. Mit den Fotos der Tiere seien erstmals Lebendaufnahmen von einem Vertreter der Gruppe gelungen.

Forscher von der Universität Lavras im brasilianischen Bundesstaat Minas Gerais hatten die auf den Namen Glomeridesmus spelaeus getauften Tiere in einer Höhle entdeckt und Bilder sowie konservierte Exemplare an das ZFMK geschickt. "Schnell stellte sich heraus, dass es sich um eine neue, noch unbeschriebene, für die Ordnung Glomeridesmida mit einer Länge von zehn Millimetern ungewöhnlich große Art handelt", sagte Thomas Wesener, der Kurator für Tausendfüßler am Museum.

Stark reduziertes Exoskelett
Die Urtausendfüßler seien an das geschützte Höhlenleben angepasst. Ihr Kalkpanzer ist den Forschern zufolge so stark reduziert, dass die Tiere gläsern-durchsichtig erscheinen. So konnten die Forscher erstmalig auch ihre interne Anatomie wie der Verlauf des Darmkanals oder die Eier untersuchen.

Tiere der Ordnung Glomeridesmida gehören zu den ältesten Landlebewesen und ursprünglichsten Tausendfüßlern, heißt es in der Mitteilung. Sie bewohnen die Erde bereits seit 350 bis 400 Millionen Jahren. Weltweit seien nur noch 31 Arten bekannt, die in Mittelamerika, der Karibik, Indien und Indonesien vorkommen.

Die seltene Tausendfüßlerart, die zur Zeit im Zoologischen Forschungsmuseum Koenig in Bonn von Experten untersucht wird, könnte nun auch zum Schutz des bedrohten Höhlenlebensraumes in Brasilien beitragen.

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