EICMA 2012

Die Highlights der weltgrößten Motorradmesse

Motor
15.11.2012 21:15
Alle Jahre wieder schlägt das Herz der Motorradwelt im November in Mailand auf der weltgrößten Bike-Messe EICMA (bis Sonntag). Zwar ist die Freude über die Bescherung der Neuheiten krisenbedingt gedämpft, da der italienische Markt 2011 um ein Drittel eingebrochen ist und die Kölner Intermot an Bedeutung gewonnen hat. Doch auch wenn es schon Jahre mit spektakuläreren Neuheiten gegeben hat – der Blick nach Italien lohnt sich.
(Bild: kmm)

Es sind vor allem Verfeinerungen und Weiterentwicklungen von Serienmaschinen, die auf der EICMA von den Massen umschwirrt werden. "Man kann das Motorrad ja nicht ständig neu erfinden", erklärt Yamaha-Österreich-Geschäftsführer Hans Zimmermann. Seine Marke übt sich neuheitenmäßig in besonderer Zurückhaltung und holt damit Schwung für das nächste Jahr. Denn zwar steht kein neues Bike am Stand, dafür hängt ein neuentwickelter Dreizylinder ("… hat mit den Triumph-Motoren nur die Zylinderzahl gemeinsam …") in einem Kunstwerk aus Drahtseilen. Bis Mitte nächsten Jahres wollen die Japaner auch Motorräder um das 850-cm³-Triebwerk herum bauen und damit in weiterer Folge richtig Stückzahlen machen. Yamaha setzt da genauso große Zukunftshoffnungen hinein wie Honda in seinen 700er-Motor, den es seit der laufenden Saison gibt.

Honda legt aber gleich noch einen drunter und will an alte Erfolge in der Halbliter-Mittelklasse anknüpfen. In Mailand steht die neue CB500 mit 48 PS starkem 500cm³-Zweizylinder, der naked, sportlich und crosstourermäßig angeboten werden soll. Besonders auffällig in einem Drehgestell wird die kleine SH-Rollerreihe präsentiert. Brandneu ist der Roller NSS 300 Forza, dessen 279-cm³-Motor 24,4 PS leistet.

Am anderen Ende der Größenskala rangiert eine wirklich coole Version der guten alten Gold Wing. Das Dickschiff mit dem 1,8-Liter-Sechszylinder-Motor gibt es mit der Bezeichnung F6B künftig als "Bagger"-Version mit abgeschnittener Frontscheibe und breiter, langgestreckter Erscheinung ohne Topcase.

Moto Guzzi nutzt das Heimspiel für die Präsentation der California, eines bildschönen Cruisers mit dem größten V2, den die Guzzisti je gebaut haben: Aus 1,4 Liter holt er 96 PS, die 120 Nm stehen schon weit unter 3.000/min. bereit.

Bei Ducati steht einerseits die R-Version der Panigale im Zentrum des Interesses, u.a. mit Titanpleueln und deutlich teurer, aber mit nominell unveränderter Leistung. Außerdem ist die Hypermotard am Stand, die in drei Versionen (Grundversion, Sport und Hyperstrada für die Reise) an den Start gehen soll. Ihr neuentwickelter wassergekühlter 821-cm³-Zweizylinder aus der Testastretta-Reihe leistet 110 PS.

"Rivale" heißt der direkte Konkurrent in Reihen von MV Agusta, ein heißes Eisen mit 125 PS starkem 800-cm³-Dreizylinder. Kommt im Herbst 2013. Derselbe Motor hängt auch im Naked-Bike Brutale.

Diese Art Motorräder kann auch KTM gut und zeigt das u.a. mit einer verschärften 690 Duke namens R. Sehr spaßig dürfte auch die kleine 390 Duke sein – 139 kg leicht, 44 PS stark. Besonders interessant am Stand ist der Prototyp 1290 Superduke R. Leistungsangabe: "sehr, sehr viel". Schon in Köln vorgestellt und jetzt durch eine R-Version mit mehr Bodenfreiheit ergänzt wurde die 1190 Adventure: vollgetankt unter 240 kg leicht, 150 PS stark.

Sie trifft auf eine ganze Reihe von Reiseenduro-Konkurrentinnen, allen voran die jetzt wassergekühlte Marktführerin BMW R 1200 GS, die bereits auf der Intermot stand, aber auch in Mailand dicht umlagert ist. Oder auf die Aprilia Caponord 1200 mit 128-PS-V-Twin (116 Nm bei 6.500/min.) und viel Elektronik an Bord. Die wiederum findet ihr Pendant in der überarbeiteten Ducati Multistrada.

Eine besonders üppig ausgestattete Adventure-Version der Tiger Explorer bringt Triumph auf den Markt. Die XC ist ausschließlich in Khaki Green zu haben und zeichnet sich u.a. durch Handprotektoren, Nebelscheinwerfer, Ölwannenschutz, Motorschutzbügel und Speichenräder aus

Suzuki hat in einer Glaskiste ein Concept Bike namens V-Strom 1000 stehen. Sieht schon sehr seriennah aus, kommt aber erst zur Saison 2014. Umso schneller geht's dagegen (und das im wahrsten Sinn des Wortes) mit dem YouTube-Star Hayabusa. Der Rase-Klassiker kommt künftig vor allem schneller zum Stehen, nämlich mit Brembo-Monoblock-Bremszangen und serienmäßigem ABS. Außerdem bekommt Suzukis Schnellste wählbare Motormappings. Unverändert bleibt die Maximalleistung von 196 PS.

Triumph hat die 675 Daytona noch besser gemacht. Der kleine Renner ist jetzt drei PS stärker (jetzt 128 PS), 1,5 kg leichter, kann höher drehen als bisher (14.400/min.) und hat ein abschaltbares ABS mit Race-Modus. Die R-Version hat serienmäßig einen Schaltautomaten. Der Auspuff sitzt jetzt klassisch rechts statt unter dem Sitz. Das Gleiche gilt für die Street Triple und deren R-Schwester.

Kawasaki sprengt die Klassengrenzen: Die 600er hat jetzt 636 cm³. Damit leistet die ZX-6R jetzt 131 PS. Brandneu ist auch die Z800, die die Z750 ersetzt und 113 PS leistet.

Und last not least: BMWs Touren-Einstieg ist jetzt die BMW F 800 GT (statt ST). Mit besserem Windschutz und 90 statt 85 PS.

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(Bild: kmm)



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