Trübe Aussichten

Wirtschaft im dritten Quartal geschrumpft

Wirtschaft
15.11.2012 10:56
Österreichs Wirtschaft ist im abgelaufenen Vierteljahr geschrumpft. Das Bruttoinlandsprodukt verringerte sich gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent, im Jahresabstand stagnierte die Wirtschaft. Auch für das vierte Quartal sehen die Experten eher schwarz.

Im dritten Quartal stand heuer im Jahresabstand real eine Null zu Buche, teilte das Wirtschaftsforschungsinstitut am Donnerstag in seiner Schnellschätzung zum Zeitraum Juli bis September mit. Davor, im zweiten Quartal, hatte es gegenüber dem Vorjahr noch ein kleines Plus von 0,1 Prozent gegeben, das Wachstum im ersten Quartal hatte noch 1,8 Prozent ausgemacht.

Weil die heimische Wirtschaft im dritten Quartal leicht geschrumpft ist und die Indikatoren für das vierte Quartal nicht gut sind, könnte das reale BIP-Wachstum Österreichs im Gesamtjahr 2012 nur 0,4 Prozent ausmachen statt der prognostizierten 0,6 Prozent, warnte Wifo-Konjunkturexperte Marcus Scheiblecker.

"Indikatoren stimmen nicht optimistisch"
Die Prognose könnte zwar auch halten, so Scheiblecker, doch sei die Wahrscheinlichkeit gesunken. "Derzeit stimmen die Indikatoren nicht so optimistisch. Es ist unklar, ob das BIP nicht auch im vierten Quartal schrumpfen wird."

Die Schwäche zeige sich derzeit in allen Bereichen, verwies Scheiblecker sowohl auf den Beitrag der Außenwirtschaft als auch auf den heimischen Privatkonsum, der praktisch seit Jahresbeginn stagniere. Es sei daher nicht verwunderlich, dass auch die Unternehmen bei den Investitionen zurückhaltend seien.

Euro-Zone weiter auf Rezessionskurs
Die Euro-Zone befindet sich indes auch im dritten Quartal des Jahres auf Rezessionskurs. Gegenüber dem zweiten Quartal schrumpfte das BIP um 0,1 Prozent. Im Jahresabstand sank das BIP in der Euro-Zone im dritten Quartal sogar um 0,6 Prozent. Griechenland ist negativer Spitzenreiter mit -7,2 Prozent vor Portugal (-3,4), Italien (-2,4) und Zypern (-2,3). Spanien und Ungarn folgen mit je -1,6 Prozent. Rückgänge verzeichneten auch Tschechien (-1,5), die Niederlande (-1,4), Finnland (-0,8) und Belgien (-0,3).

Gestiegen ist das BIP vom dritten Quartal 2011 auf das dritte Quartal 2012 am stärksten in Lettland (5,3 Prozent), Estland (3,4) und Litauen (3,3). Die Slowakei punktete mit +2,5 Prozent, Deutschland erhöhte sein BIP um 0,9 Prozent, Rumänien um 0,8 Prozent. Bulgarien wies eine leichte Erhöhung von 0,5 Prozent auf. Frankreich wuchs minimal um 0,1 Prozent des BIP.

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