Mitarbeiter empört

Spitalspersonal in Salzburg fordert Gehaltserhöhung

Österreich
15.11.2012 11:01
Es brodelt in den Salzburger Spitälern: 800 Krankenschwestern, Pfleger und Ärzte forderten Mittwoch früh bei einer Betriebsversammlung in der Uniklinik eine ordentliche Gehaltserhöhung. Die von der Regierung angebotene Einmalzahlung wurde abgelehnt. Zeitgleich protestierten die Mitarbeiter von Doppler-Klinik und St. Veit: "Wir fühlen, dass unsere Arbeit von der Regierung nicht geschätzt wird."

Bis auf den letzten Platz gefüllt war der Speisesaal im dritten Stock. Dicht gedrängt standen die Bediensteten auch am Gang. Nur eine Notversorgung war auf den Stationen eingerichtet - wer konnte, war gekommen. Die Stimmung in der Betriebsversammlung war explosiv.

Einmalzahlung statt Gehaltserhöhung
Der Ärger richtete sich gegen das Land: Mit einer Einmalzahlung will die Regierung in diesem Jahr Pfleger und Ärzte abspeisen - "nur 400 Euro pro Kopf, und das muss noch versteuert werden", rechnete die Chefin des Betriebsrats, Christine Vierhauser, vor. 2013, so hat das Land signalisiert, springt kaum mehr heraus: vielleicht ein Prozent.

"Für uns ist das ein realer Einkommensverlust", erklärte Markus Pitterka, Pfleger in der Anästhesie. "Gibt es keine Lohnerhöhung, kostet mich das bis zu 60.000 Euro beim Lebensverdienst", so der 45-Jährige. Der Zorn auf die Politiker war groß: "Die können leicht verzichten auf die Erhöhung - bei diesen Gehältern. Uns sagen sie, dass wir froh sein müssen um den sicheren Arbeitsplatz. Aber was hilft mir das, wenn ich die Rechnungen nicht mehr bezahlen kann?", fragte eine Pflegerin.

"Unsere Leistung ist nicht viel wert"
Ärzte-Vertreter Otto Strassl brachte es haargenau auf den Punkt: "Die Einmalzahlung bedeutet für uns einen Gehaltsverlust. So zeigt die Regierung, dass ihr unsere Leistung nicht viel wert ist", meinte er nachdenklich. Wolfgang Muss assistierte: "Geld ist ja da. Im Speisesaal haben die Oberen eine VIP-Lounge eingerichtet mit eigener Bedienung und Essen à la carte - aber für uns stehen zum Teil Bierbänke."

"Abgelehnt!", rufen einige, als es um die Einmalzahlung geht. Donnernder Applaus beantwortete die Frage, ob der Kampf ums Gehalt weitergehen soll - auch mit Protestmarsch zur Landesregierung.

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