15 Mio. € gefordert

Salzburger wegen Erpressung in Thailand verhaftet

Ausland
14.11.2012 14:38
In Thailand ist ein Salzburger festgenommen worden, der eine deutsche Supermarktkette um einen zweistelligen Millionenbetrag erpresst haben soll. Vom Computer des 61-jährigen Peter N. seien E-Mails mit der Drohung abgeschickt worden, mit Botox vergiftete Produkte in den Geschäften der Kette zu platzieren, sagte Polizeisprecher Pisit Paoin am Mittwoch. N. allerdings bestreitet die Erpressung vehement. Er sei lediglich von einer Bande Russen mit dem Übersetzen und Versenden der E-Mails beauftragt worden.

Die ersten Drohungen waren im Juni in der Firmenzentrale in München eingegangen. Der mutmaßliche Erpresser soll laut der thailändischen Polizei 20 Millionen Dollar, umgerechnet rund 15 Millionen Euro, verlangt haben - das Geld hätte in zwei Tranchen binnen 36 Stunden an eine kanadische Bank überwiesen werden sollen. Am 26. Juni soll Peter N. mit einem Telefonanruf in der Firmenzentrale seinen Forderungen auch mündlich Nachdruck verliehen haben.

Salzburger in Deutschland vor Gericht
Deutsche Ermittler verfolgten die E-Mails zum Computer des 61-Jährigen zurück und erließen einen weltweiten Haftbefehl. Am Dienstag wurde der Salzburger - er lebt nach Angaben der Polizei seit mehr als sieben Jahren in Thailand - dann in seiner Wohnung in Pattaya, einem sehr beliebten Badeort rund 100 Kilometer südlich von Bangkok, verhaftet.

"Es gab auch einen Inlandshaftbefehl der Staatsanwaltschaft Salzburg, weil hier der letzte bekannte Aufenthaltsort des Mannes war", betonte am Mittwoch Barbara Feichtinger, die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Salzburg. "Der Mann wird aber nach Deutschland ausgeliefert. Dort wird ihm auch der Prozess gemacht werden."

Salzburger bestreitet Erpressungsvorwurf
Nach seiner Festnahme habe Peter N. laut einem Bericht der Onlineausgabe der Tageszeitung "Bangkok Post" die Anschuldigungen gegen ihn jedoch zurückgewiesen. So habe der Österreicher angegeben, von einer Bande Russen mit dem Übersetzen von Dokumenten ins Deutsche und lediglich dem Versenden der E-Mails beauftragt worden zu sein. Dass die Erpressung von ihm ausgegangen sei, bestritt der 61-Jährige vehement. Die Russen werden von den thailändischen Ermittlern mit mehreren Droh- und Erpressungsfällen in Europa in Verbindung gebracht.

Über das Motiv für die Tat ist bislang noch nichts bekannt. Der Verdächtige selbst ist laut Feichtinger am Gericht jedoch kein gänzlich Unbekannter. So musste sich der 61-Jährige 2003 in Salzburg wegen Veruntreuung und Diebstahls verantworten.

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