Seit Mitte des Jahres ermittelte die FMA gegen den Verein "Jugend Eine Welt" und dessen Unterstützungsmodell der zinsenlosen Darlehen. Die Anzeige dazu war aus der "Szene" gekommen, wie es hieß - also von einem anderen Verein. Nun ist die Organisation aus der Schusslinie. Die Ermittlungen wurden eingestellt.
Darlehensgeber werden schlechter gestellt
"Wir müssen lediglich die Verträge für unsere Unterstützer anpassen", erklärte Geschäftsführer Reinhard Heiserer. Seiner Einschätzung nach widerspricht die FMA damit ihren eigenen Prinzipien: "Die Darlehen werden nachrangig gestellt. Bedeutet: Im Falle eines Konkurses werden zuerst alle Gläubiger bedient und erst dann unsere Darlehensgeber. Das stellt sie schlechter, obwohl die FMA immer propagiert, Anlegerinteressen zu stützen." Doch jetzt zähle vor allem, dass das alternative Finanzierungsmodell von "Jugend Eine Welt" gesetzeskonform ist.
FMA fordert "legales" Modell von GEA
Beim Waldviertler Schuherzeuger Heini Staudinger (Bild) sieht die Welt anders aus. Er hat von 230 Privatpersonen insgesamt 3,1 Millionen Euro Kredit für seine Firma GEA bekommen. Dafür gebe es laut FMA keine gesetzliche Grundlage. Die Anleger seien auch nicht geschützt, falls der Firma etwas passiere.
Daher fordert die Aufsichtsbehörde nun, dass Staudinger das Ganze in ein legales Modell umwandelt, etwa in eine Genossenschaft. FMA-Vorstand Helmut Ettl: "Da gibt es viele Möglichkeiten, aber so wie jetzt kann es nicht bleiben." Bleibt Staudinger säumig, droht der Firma eine Beugestrafe von Tausenden Euro, die mehrfach verhängt werden kann, so lange, bis sich der "gesetzlose" Zustand ändert.
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