Ruby-Prozess

Berlusconi zahlt Showgirls 2.500 Euro im Monat

Ausland
09.11.2012 19:54
Der sogenannte Ruby-Prozess, bei dem Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi wegen Amtsmissbrauchs und Sex mit einer minderjährigen Marokkanerin angeklagt ist, sorgt weiterhin für Aufsehen. Drei Showgirls, die als Zeuginnen im Prozess geladen waren, weil sie laut Ermittlern an ausschweifenden Partys in Berlusconis Villa teilgenommen hatten, gaben am Freitag zu, dass sie nur dank der finanziellen Unterstützung des Medienzaren über die Runden kommen.

Marystelle Polanco (Bilder), Burlesque-Tänzerin und häufiger Berlusconi-Gast, erklärte gegenüber italienischen Medien, dass sie und die anderen Frauen infolge des Skandals nicht mehr arbeiten könnten.

"Berlusconi zahlt mir 2.500 Euro im Monat. Er hat auch für mich beim Erwerb einer Wohnung gebürgt, und jetzt hilft er mit bei der Rückzahlung des Kredits", erklärte auch Showgirl Elisa Toti, die an Partys in der Villa Berlusconis teilgenommen hatte. Sie sagte am Freitag im Prozess gegen drei Mitarbeiter Berlusconis aus, denen in Zusammenhang mit dem Fall Ruby Beihilfe zur Prostitution vorgeworfen wird und die ebenfalls angeklagt sind. Auch ein weiteres Showgirl, Aris Espinoza, berichtete, dass sie von Berlusconi monatlich 2.500 Euro erhalte.

Berlusconi: "Abendessen und Theateraufführungen"
Berlusconi hatte bereits im April erklärt, dass er insgesamt 42 junge Frauen erhalte, die in den Strudel der Ruby-Affäre geraten sind. "Ich erhalte 42 Frauen, jede bekommt mindestens 2.500 Euro im Monat", berichtete Berlusconi. "Ich erhalte diese jungen Frauen, die von den Staatsanwälten verleumdet worden sind. Sie haben keine Arbeit mehr, ihre Freunde haben sie verlassen. Ihre Eltern haben ihre Geschäfte schließen müssen. Dabei haben diese Frauen eine einzige Schuld: bei mir an normalen Abendessen teilgenommen zu haben, nach denen es Theateraufführungen gab", so Berlusconi.

Dem 76-jährigen Unternehmer wird beim Ruby-Prozess Sex mit der im Jahr 2010 minderjährigen Marokkanerin Karima el Marough vorgeworfen. Er wird auch des Amtsmissbrauchs beschuldigt, weil er das Mädchen mit einem Anruf bei der Polizei aus deren Gewahrsam befreit haben soll. Er habe geglaubt, dass sie die Nichte des damaligen ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak sei und habe diplomatische Probleme mit Ägypten vermeiden wollen, hatte Berlusconi, der strafbare Handlungen bestreitet, gesagt.

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