Hirscher überraschte bei der Premiere der von ihm mitentwickelten Slalom-Ski mit einer starken Performance im Flachstück. "Supercool, dass meine eigenen Ski im Flachen auch noch funktionieren", sagte der Salzburger, der als bisher bestes Ergebnis in Levi einen 26. Platz (2009) zu Buche stehen hatte. "Großartig! Von dem Hang habe ich in der Vergangenheit ja eine g'scheite Watsche bekommen", sagte Hirscher, der sich auf den Heimflug freute und vom nasskalten Wetter genug hatte.
"Schöner Start" für Myhrer
Im Nebel und Nieselregen nördlich des Polarkreises fühlte sich dagegen Myhrer sichtlich wohl, obwohl die Piste wegen der Plusgrade bis zum Finale merklich nachließ. Der Schwede wird im Kampf um die kleine Kristallkugel für die Disziplinwertung auch heuer wieder ein harter Brocken, der Titelverteidiger freute sich über den fünften Weltcupsieg und einen "schönen Start". Nach überstandenen Rückenproblemen hatte er ein sichtlich gutes Sommertraining absolviert.
Die Überraschung des zweiten Durchgangs war Reinfried Herbst: Der nach dem ersten Durchgang eigentlich nur auf Platz 31 klassierte – und damit nicht fürs Finale qualifizierte – Salzburger profitierte erst von der Disqualifikation seines ÖSV-Teamkollegen Mario Matt (zu hohe Bindungsplatte) und nutzte anschließend Startnummer eins im zweiten Durchgang ideal aus. Von Platz 30 verbesserte er sich letztlich um 24 Ränge und wurde Sechster.
Herbst war gedanklich "schon auf der Heimreise"
"Ich war mit dem Kopf schon bei der Heimreise. Das fühlt sich jetzt an wie ein Stockerlplatz", sagte Herbst, den es für Matt und dessen Servicemann leid tat. "Das ist brutal bitter. Aber es war Glück für mich. Wäre ich nicht dabei gewesen, hätte ich es mir aber selbst vorwerfen müssen. Im ersten Lauf ist die Sicherheit mitgefahren. Der zweite war der beste Lauf, den ich bisher hatte. Und ich habe ja erst 14 Trainingstage in den Beinen", meinte Herbst, der im Sommer Operationen an Schulter und Knie über sich ergehen hatte lassen müssen.
Im von ÖSV-Trainer Michael Pircher flüssig gesteckten ersten Durchgang lagen die ersten 30 innerhalb von 1,59 Sekunden, auch mit hoher Startnummer war noch alles möglich. Die bei der Präparierung mit dem Balken vereiste Piste hielt den über Nacht gekommenen Plusgraden und dem Nieselregen stand. Rainer Schönfelder konnte die Chance allerdings nicht nützen, der Kärntner landete nur an 52. Stelle. Ebenfalls nicht qualifiziert hatten sich Wolfgang Hörl (35.), Manuel Feller (40.) und Manuel Wieser (55.).
Das Ergebnis:
Rang | Name | Nation | Lauf 1 | Lauf 2 | Gesamt |
1 | MYHRER Andre | SWE | 53.86 Sek. | 55.69 Sek. | 1:49.55 Min. |
2 | HIRSCHER Marcel | AUT | 54.13 | 55.48 | 1:49.61 |
3 | BYGGMARK Jens | SWE | 54.17 | 55.99 | 1:50.16 |
4 | MÖLGG Manfred | ITA | 54.40 | 55.88 | 1:50.28 |
5 | THALER Patrick | ITA | 54.79 | 55.71 | 1:50.50 |
6 | HERBST Reinfried | AUT | 55.44 | 55.15 | 1:50.59 |
7 | NEUREUTHER Felix | GER | 54.44 | 56.21 | 1:50.65 |
8 | KOSTELIC Ivica | CRO | 54.77 | 56.14 | 1:50.91 |
9 | HARGIN Mattias | SWE | 54.50 | 56.55 | 1:51.05 |
10 | SCHMID Philipp | GER | 55.01 | 56.05 | 1:51.06 |
11 | KRISTOFFERSEN H. | NOR | 55.27 | 55.83 | 1:51.10 |
12 | PRANGER Manfred | AUT | 54.91 | 56.24 | 1:51.15 |
13 | RAZZOLI Giuliano | ITA | 55.43 | 55.77 | 1:51.20 |
13 | LIGETY Ted | USA | 55.13 | 56.07 | 1:51.20 |
15 | BRANDENBURG Will | USA | 54.97 | 56.35 | 1:51.32 |
16 | DOPFER Fritz | GER | 54.94 | 56.43 | 1:51.37 |
17 | VOGEL Markus | SUI | 55.01 | 56.50 | 1:51.51 |
18 | KOROSCHILOW A. | RUS | 54.43 | 57.09 | 1:51.52 |
19 | VALENCIC Mitja | SLO | 55.39 | 56.16 | 1:51.55 |
20 | RAICH Benjamin | AUT | 54.83 | 56.76 | 1:51.59 |
21 | GROSS Stefano | ITA | 55.04 | 56.65 | 1:51.69 |
22 | THOULE Nicolas | FRA | 55.41 | 56.29 | 1:51.70 |
23 | PINTURAULT Alexis | FRA | 55.02 | 56.85 | 1:51.87 |
24 | PALONIEMI Santeri | FIN | 55.13 | 56.76 | 1:51.89 |
25 | KRYZL Krystof | CZE | 55.35 | 56.55 | 1:51.90 |
26 | RYDING David | GBR | 55.15 | 56.91 | 1:52.06 |
27 | YUASA Naoki | JPN | 55.33 | 1:01.19 | 1:56.52 |
Ausgeschieden im 2. Durchgang: Cristian Deville (ITA), David Chodounsky (USA), Markus Larsson (SWE)
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