Forscher besorgt

Satelliten müssen im Weltall immer öfter ausweichen

Wissenschaft
09.11.2012 10:04
Für Satelliten ist es im Weltall enger und damit gefährlicher geworden. "Die Ausweichmanöver haben in den vergangenen Jahren massiv zugenommen", sagte der Direktor der Europäischen Weltraumagentur ESA, Thomas Reiter, am Donnerstag im ESA-Kontrollzentrum ESOC in Darmstadt. Klassisch seien zwei Situationen: Ein Satellit muss einem anderen oder auch Weltraumschrott Platz machen.

Für viele Informationen ist Europa noch auf andere Weltraumagenturen angewiesen. "Als einer der größten Wirtschaftsräume auf unserer Erde müssen wir mit den anderen auf Augenhöhe kommen", forderte Reiter daher.

Ein Ausfall von Satelliten für Navigation oder für Telekommunikation "hätte enorme Folgen", so der Experte weiter. Das Navi im Auto funktioniere dann nicht mehr, das Telefonnetz breche zusammen. Mitunter sei eher unbekannt, "wie sehr unser Alltag vom Weltraum abhängt".

Weltraummüll nimmt stetig zu
Seit dem Start von "Sputnik 1" im Jahr 1957 wurden Tausende Raketen und Satelliten in eine Erdumlaufbahn gebracht. Daraus entstand im Laufe der Zeit eine zunehmende Zahl an inaktiver Weltraum-Hardware wie z.B. ausgebrannte Raketenstufen oder Teile von ausgedienten Satelliten, die als Weltraummüll ihre Bahnen im All ziehen.

Astronomen schätzen, dass Hunderttausende dieser Teilchen, die mit horrenden Geschwindigkeiten von mehreren Zehntausend Kilometern pro Stunde durch den luftleeren Raum fliegen, mehr als einen Zentimeter groß sind und Satelliten bei einem Zusammenprall schwer beschädigen können. Die US-Weltraumbehörde NASA überwacht permanent die Umlaufbahn von 16.000 Schrottteilen mit einer Größe von mehr als zehn Zentimetern.

Die Anzahl der Objekte, die unsere Erde umkreisen, steigt im Schnitt um 200 pro Jahr. Rund die Hälfte der nachweisbaren Objekte birgt die potentielle Gefahr einer Explosion in ihrer Umlaufbahn oder eines Zusammenstoßes, so die ESA.

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