Anstieg um 6 Prozent

Lohnsteuer: Aufkommen 2011 deutlich gewachsen

Wirtschaft
08.11.2012 11:30
Das Lohnsteueraufkommen in Österreich ist auch im Vorjahr wieder deutlich angestiegen - und zwar um sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2010. Damals betrug die Steigerung im Jahresvergleich "nur" 3,9 Prozent. Zugleich stiegen die Bruttobezüge im Vorjahr um 3,6 Prozent. Der Anteil der Steuer an den Bruttobezügen lag 2011 mit 14,3 Prozent ebenfalls höher als im Jahr 2010 (13,9 Prozent). Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria hervor.

"Wir beobachten, dass 2011 sowohl die Bruttobezüge als auch insbesondere die Lohnsteuer stark angestiegen sind", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Konrad Pesendorfer. Er führt dies auf die gute Wirtschaftsentwicklung und die konjunkturelle Lage zurück. Mit dem Anstieg des Anteils der Lohnsteuer an den Bruttobezügen auf 14,3 Prozent gebe es demnach wieder eine Annäherung auf den Wert von 2008 (15 Prozent). 2009 war dieser Wert auf 13,7 Prozent eingebrochen, Grund dafür war neben der Wirtschaftskrise auch die Steuerreform.

Insgesamt 6.461.772 lohnsteuerpflichtige Einkommensbezieher (davon 4.159.328 Arbeitnehmer sowie 2.302.444 Pensionisten) - um zwei Prozent mehr als 2010 - erhielten laut Statistik im Vorjahr insgesamt 160,8 Milliarden Euro und zahlten 22,9 Milliarden Euro Lohnsteuer. 50,3 Prozent der Steuerpflichtigen waren Männer. Deren Anteil an den Bruttobezügen betrug 62 Prozent, bei der einbehaltenen Lohnsteuer zeigt sich der Unterschied zu den Frauen noch deutlicher: 71,6 Prozent davon gingen auf das Konto der steuerpflichtigen Männer. Allerdings ist der Wert gegenüber dem Jahr 2010 unverändert geblieben.

Geschlechter-Einkommensschere bleibt beträchtlich
Weiter beträchtlich bleibt der Unterschied zwischen Frauen- und Männer-Einkünften. Laut Lohnsteuerstatistik verdienten männliche Arbeitnehmer (Vollzeit, ganzjährig beschäftigt) 2011 durchschnittlich 45.428 Euro. Frauen hingegen kamen lediglich auf 34.972 Euro. Damit bezogen Frauen in dieser Gruppe durchschnittlich nur 77 Prozent der Bezüge der Männer. In der Tendenz haben sich die Bezüge der Geschlechter aber weiter angenähert, jedoch nur in kleinen Schritten: 2007 bezogen Frauen 73,9 Prozent der Durchschnittsbezüge der Männer, 2008 waren es 74,5 Prozent, 2009 dann 75,9 Prozent und 2010 schließlich 76,4 Prozent.

Daten für jene, die gar keine Lohnsteuer zahlen, liegen derzeit nur für 2009 vor - damals betraf dies rund 2,5 Millionen Personen (38 Prozent). Der Grund: Ihr Einkommen überstieg die Steuerfreigrenze (11.000 Euro bei Selbstständigen, 12.000 Euro bei Unselbstständigen) nicht. Am Gesamt-Steueraufkommen 2011 machte die Lohnsteuer mit 27,8 Prozent den zweitgrößten Brocken aus - hinter der Mehrwertsteuer mit 28,4 Prozent.

Wiener City führt mit 84.048 Euro die Bezügeliste an
Deutlich zeigt sich eine regionale Ungleichverteilung der Steueraufkommen. Vor allem in der Bundeshauptstadt Wien war eine starke Konzentration der höheren Einkommen zu verzeichnen, was laut Pesendorfer auf die Wirtschaftsstruktur zurückzuführen ist - denn in der Bundeshauptstadt seien viele Service- und Dienstleistungsbetriebe konzentriert, die eine höheres Gehaltsniveau als die Unternehmen in anderen Regionen aufweisen. Die niedrigsten durchschnittlichen Bruttobezüge wurden mit 34.799 Euro im Bezirk Feldbach (Steiermark) registriert, die höchsten im 1. Wiener Gemeindebezirk mit 84.048 Euro.

Auch hinsichtlich der Verteilung des Steueraufkommens nach der sozialen Stellung der Lohnsteuerpflichtigen zeigt die Statistik Unterschiede auf. Die Angestellten waren mit rund 49 Prozent am stärksten am Lohnsteueraufkommen beteiligt, erhielten mit 40 Prozent den größten Anteil an den Bruttobezügen, stellten aber zahlenmäßig mit 29 Prozent nicht die größte Gruppe aller Lohnsteuerpflichtigen dar. Diese waren nämlich die Pensionisten mit 32 Prozent (ohne Beamte, die noch einmal 3,6 Prozent ausmachten). Am Lohnsteueraufkommen waren sie aber nur mit rund 16 Prozent beteiligt (bei Erhalt von 22 Prozent der Bruttobezüge).

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