Zahlreiche Lover

Frankreich: Wirbel um Liebesleben von Ex-Ministerin

Ausland
07.11.2012 18:05
Lange Zeit hat Rachida Dati beharrlich geschwiegen, wenn es um den Vater ihrer kleinen Tochter ging. Ihr Privatleben sei "kompliziert", wimmelte Frankreichs Ex-Justizministerin neugierige Fragen ab. Doch nun hat die für ihren Hang zum Glamour bekannte Politikerin die Strategie gewechselt: Sie will den Unternehmer und Multimillionär Dominique Desseigne zur Anerkennung der Vaterschaft ihrer kleinen Tochter Zorah zwingen. Dieser wehrt sich jedoch und meint, zum Zeitpunkt der Zeugung des Kindes habe Dati zeitgleich nicht weniger als acht Liebhaber gehabt.

Die Entscheidung über Datis Antrag werde am 4. Dezember bekannt gegeben, kündigte ein Gericht in Versailles am Dienstagabend an. Der 68-jährige Desseigne, ein Freund von Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, ist Chef des Unternehmens Lucien Barriere, das 37 Casinos, 15 Luxushotels sowie rund 130 Restaurants und Bars betreibt und im Jahr 2011 einen Umsatz von fast 1,1 Milliarden Euro erzielte. Nach Angaben des Wirtschaftsblattes "Challenges" wird das Vermögen der Familie von Desseigne auf etwa 350 Millionen Euro geschätzt.

Den Unternehmer hatte Dati im Jahr 2007 kennengelernt. Silvester desselben Jahres verbrachte das Paar in einem Luxushotel auf Mauritius, wovon ein Paparazzo-Foto zeugt. Die Beziehung sei wenige Monate später zu Ende gegangen, vertraute ein Freund des 68-Jährigen der Zeitung "Le Monde" an. Demnach habe Desseigne der Politikerin damals eröffnet, dass er kein Kind mit ihr wolle. Dati habe ihm daraufhin mehrere Drohbriefe geschickt.

Noch kürzlich habe Dati diskrete Verhandlungen über Unterhaltszahlungen angeboten, was Desseigne jedoch abgelehnt habe. Der schwerreiche Unternehmer bestreitet entschieden, der Vater des im Jänner 2009 geborenen Mädchens von Dati zu sein. Zugleich lehnt er einen Vaterschaftstest, zu dem er nach französischem Recht auch nicht gezwungen werden kann, ab. Seine Weigerung könnte das Gericht jedoch dazu veranlassen, seine Vaterschaft als wahrscheinlich anzusehen.

Ansehnliche Liste von Liebhabern
Möglicherweise hat Desseigne nun deshalb zurückgeschlagen: Zum Zeitpunkt der Empfängnis ihres Kindes habe Dati nicht weniger als acht Liebhaber gehabt, plauderte seine Anwältin im Wochenendmagazin der Zeitung "Le Monde" aus. Die Liste der angeblichen Lover umfasst demnach einen Fernsehmoderator, einen französischen Ex-Minister, einen Bruder Sarkozys, einen ehemaligen Staatsanwalt im Emirat Katar sowie einen spanischen Ex-Regierungschef. Damit gemeint ist offenkundig der Konservative Jose Maria Aznar, der gegen solche Gerüchte bereits 2009 gerichtlich vorgegangen war.

Dati, die demnächst 47 Jahre alt wird, war nach der Wahl Sarkozys im Mai 2007 als Justizministerin einer der Stars im französischen Kabinett. Die aus einer nordafrikanischen Einwandererfamilie stammende Politikerin der konservativen ehemaligen Regierungspartei UMP machte sich aber schnell mit einem autoritären Führungsstil unbeliebt. Daraufhin fiel sie bei Sarkozy in Ungnade und wurde auf dessen Initiative hin Mitte 2009 ins Europaparlament abgeschoben.

In der EU-Volksvertretung machte Dati dann vor allem durch einen Telefonmitschnitt von sich reden, in dem sie einer Freundin gestand, wie sehr sie sich in ihrem neuen Job langweile. Bei ihren seltenen Auftritten im Plenum des Parlaments sonnt sie sich im Blitzlichtgewitter der Fotografen. In den Ausschüssen, wo die eigentliche Arbeit anfällt, ist sie laut ihren Kollegen hingegen kaum zu sehen.

Peinlicher Versprecher in TV-Interview
Für Heiterkeit sorgte die glamouröse Brünette mit dem turbulenten Privatleben vor zwei Jahren mit einem peinlichen Lapsus: In einem Fernsehinterview zum Thema Börsenspekulanten verwechselte die Politikerin den Begriff "inflation" mit "fellation", was im Französischen für Oralsex steht.

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