Flut in Lavamünd

35 Menschen nach Hochwasser in Kärnten obdachlos

Österreich
07.11.2012 15:26
Insgesamt 35 Einwohner von Lavamünd sind durch das Jahrhunderthochwasser vom Montag obdachlos geworden. Wie die stellvertretende Bezirkshauptfrau Silvia Kostmann am Mittwoch berichtete, wurden ein Dutzend Wohnungen und vier Wohnhäuser derartig stark in Mitleidenschaft gezogen, dass sie vermutlich monatelang nicht bewohnbar sein werden. Teilweise sind die Betroffenen bei Verwandten untergekommen, für einige stellt die Gemeinde Unterkünfte zur Verfügung.

Der Katastrophenschutzzug der Feuerwehr war am Dienstag bis Mitternacht im Einsatz, bis zum Mittwochabend werde man mit den gröbsten Arbeiten wie dem Auspumpen von Kellern weitgehend fertig sein, sagte Kostmann nach einer Sitzung des Krisenstabes. Der Katastrophenzug war mit 60 Einsatzkräften und Spezialgeräten, wie sogenannten Nasslöschsauger und Schmutzwasserpumpen, angerückt, unterstützt wurde er von Mitgliedern der örtlichen Feuerwehren.

Informationen rund um Unterstützungsmöglichkeiten
Am 10. November findet in Lavamünd eine Bürgerinformation im Gasthof "Hüttenwirt" (Pfarrdorf 1, 15.30 Uhr) statt. Es geht darum, welche Unterstützungsmöglichkeiten durch das Land und das Kärntner Nothilfswerk in Anspruch genommen werden können. Antragsformulare liegen im Gemeindeamt auf, sie können aber auch online abgerufen werden.

Die Anträge werden von der Schadenskommission der Bezirksverwaltungsbehörde bearbeitet. Falls der eingetretene Schaden teilweise durch eine Versicherung gedeckt ist, wird über Beihilfen erst entschieden, wenn klar ist, wie viel die Versicherung bezahlt. Fragen werden auch im Bürgerbüro vor Ort (Telefon 0800/201210) oder beim Nothilfswerk (Telefon 050536-10252) beantwortet.

Detaillierte Schadensbilanz erst in einigen Wochen
Wie hoch die Schäden tatsächlich sind, ist derzeit noch unklar. Bei den am Dienstag genannten drei Millionen Euro sind die Zerstörungen im Bereich der Infrastruktur noch nicht berücksichtigt. Eine detailliertere Schadensbilanz wird erst in einigen Wochen vorliegen.

In Lavamünd fließt die Lavant in die Drau. Aufgrund heftiger Regenfälle waren am Montag beide Gewässer über die Ufer getreten. Lavamünd wurde regelrecht geflutet. Das Wasser stand bis zu zwei Meter hoch, Wohnhäuser wurden bis zum ersten Stock unter Wasser gesetzt. Mehrere Gebäude wurden evakuiert.

Zell Pfarreforderte Bundesheerpioniere an
Nachdem man am Dienstag ein Hilfseinsatz des Bundesheeres in Lavamünd ausgeschlossen hatte, rücken nun doch einige Soldaten aus. Denn die Südkärntner Gemeinde Zell Pfarre rief am Mittwoch das Bundesheer zu Hilfe. Die Pioniere sollen Verklausungen in einem Bach beseitigen (Bilder 7 bis 8), die sich beim Hochwasser am Montag gebildet haben. Wie das Bundesheer mitteilte, werden 40 Pioniere des Pionierbataillon 1 aus Villach eingesetzt.

In der Gemeinde hatte das Hochwasser am Montag zahlreiche Schäden angerichtet: So riss der Waidischbach bei einer Landesstraße auf einer Länge von 15 Metern die Fahrbahn weg, Zell Pfarre ist derzeit nur auf Umwegen erreichbar.

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