Filesharing-Urteil

Torrent-Betreiber kündigte an, seine User zu verraten

Web
07.11.2012 11:52
Das letzte Urteil gegen die gewerbsmäßigen Betreiber des Torrent-Trackers "The Independence Tracker" ist gesprochen. Einer der drei Cyber-Kriminellen wurde vom Amtsgericht im deutschen Lüneburg zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 3.000 Euro verurteilt. Dem Urteil war ein jahrelanger Prozess vorausgegangen, der auch die User des Trackers verunsicherte. Diese erhielten von der Mail-Adresse des Administrators der Seite die Nachricht, dass er alle Adressen verraten werde, "um nicht in den Knast zu kommen".

Das Gericht betrachtete es als bewiesen, dass der verurteilte 40-Jährige "die zentrale Steuerungseinheit eines Filesharing-Netzes" gemeinsam mit zwei Komplizen aus der Umgebung eingerichtet und betrieben habe, berichtet die deutsche Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen (GVU). Bei dem Tracker habe es sich um einen sogenannten Anti-Leech-Tracker gehandelt.

Diese Art von Torrent-Tracker ist nur angemeldeten Benutzern zugänglich. Die drei Angeklagten hatten darüber offenbar zahlreiche Kopien von Filmen, Computer- und Playstation-Spielen zum Download angeboten. Benutzer, die den Tracker nutzen wollten, wurden dazu verpflichtet, heruntergeladene Dateien zwei Tage lang zum Upload zur Verfügung zu stellen, ansonsten drohte der Ausschluss aus dem Netzwerk.

Betreiber kündigte an, User zu verpfeifen
Gegen eine Zahlung von 100 Euro konnten die Torrent-User eine Versicherung gegen einen solchen Ausschluss erwerben. Im November 2008 erhielten die Benutzer von "The Independence Tracker" schließlich die Mail von der Adresse des Administrators, in welcher der Absender ankündigte, alle Adressen zu verraten, weil die GVU in das Netzwerk eingedrungen sei. Er täte dies, „um nicht in den Knast zu kommen“. In einer späteren E-Mail dementierten die Betreiber die Aussagen und gaben an, ihr Server sei gehackt worden.

Es war aber ohnedies bereits zu spät. Bereits im Juni 2008 hatte die GVU Strafanzeige gegen die drei Betreiber des Trackers erstattet. Während der polizeilichen Ermittlungen fanden Hausdurchsuchungen statt, bei denen Rechner mit belastendem Material konfisziert wurden. Mit dem Urteil gegen den letzten der drei Betreiber endet der Online-Krimi um "The Independence Tracker" jetzt mit Geldstrafen für alle drei Beteiligten. Die beiden Komplizen hatten bereits zuvor Strafen in Höhe von 1.500 und 3.000 Euro ausgefasst.

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