Die Krise war schuld

Berlusconi sagt Sorry: “Ich habe es nicht geschafft”

Ausland
05.11.2012 12:15
Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi hat sich bei seinen Landsleuten entschuldigt, weil es ihm in seiner Amtszeit als Regierungschef nicht gelungen sei, all die Reformen umzusetzen, die er sich in seinem Wahlprogramm vorgenommen hatte. "Die Krise hat unsere Anstrengungen zunichtegemacht, auch wenn die Arbeitslosigkeit am Ende unserer Amtszeit auf dem niedrigsten Stand der letzten 20 Jahre war", sagte Berlusconi in einem Interview mit dem Starjournalisten Bruno Vespa, das im Buch "Il Palazzo e la Piazza" (Der Palast und der Platz) veröffentlicht wurde.

Seine Regierung habe jedenfalls sehr wichtige Maßnahmen zur Eindämmung der schweren Krise ergriffen. "Wir haben den sozialen Frieden in den härtesten Jahren der Krise garantiert und 38 Milliarden Euro für soziale Abfederungsmaßnahmen zur Verfügung gestellt", erklärte Berlusconi.

Der Medienunternehmer, der vor zehn Tagen wegen Steuerbetrugs zu einer vierjährigen Haftstrafe verurteilt wurde, erklärte, dass er daran gedacht habe, auf einen Sitz im Parlament in der nächsten Legislaturperiode zu verzichten. "Ich habe jedoch viel Druck von all meinen Anhängern erhalten, um weiterzumachen", erklärte Berlusconi.

Berlusconi hofft auf Mitte-rechts-Allianz
Er habe jedenfalls darauf verzichtet, als Premierkandidat am Wahlkampf im kommenden Frühjahr teilzunehmen. Damit erhoffe er sich, dass es zu einer Allianz zwischen Parteien des Mitte-rechts-Lagers kommen werde. "Ohne mich wird es einfacher sein, die Wähler für das Mitte-rechts-Lager wieder zusammenzubringen. Das ist der einzige Weg, um die Linke zu besiegen", kommentierte Berlusconi.

Der Ex-Regierungschef bekräftigte sein Vertrauen in den Chef seiner Mitte-rechts-Partei "Volk der Freiheit" (PdL - Popolo della libertá), Angelino Alfano, der nach dem enttäuschenden Ergebnis bei den Regionalwahlen auf Sizilien vergangene Woche arg unter Druck geraten ist. Alfano sei ein intelligenter, korrekter und loyaler Parteichef, der sein Wort halte, so Berlusconi.

Vorwahlen am 16. Dezember
Am 16. Dezember plant Berlusconis Partei Vorwahlen, bei denen der Premierkandidat für die Parlamentswahlen bestimmt werden soll. "Es wird sich um ein historisches Ereignis handeln", sagte der TV-Tycoon.

Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele