11 Coups in England

Gentleman-Räuber mit falscher Bombe in Wien gefasst

Österreich
05.11.2012 09:32
Er war Englands "höflichster Bankräuber", bekam 15 Jahre Haft für elf Coups in Großbritannien aufgebrummt und hat am Freitag in Wien für jede Menge Ärger gesorgt: Der 59-jährige Peter Z., ein gebürtiger Klagenfurter, überfiel mit einer Bombenattrappe eine Raiffeisenbank (Bild) in der Wiener Innenstadt - und wurde nach kurzer Flucht in einer Toilette festgenommen. Ein gescheitertes Auswanderer-Leben zwischen Luxushotel und Zelle.

"Sorry, aber das ist ein Banküberfall!" Peter Z. war bei seinen Coups nicht nur bewaffnet, sondern auch immer höflich zu seinen Opfern. Mit der Beute ließ es sich der Mann in Luxushotels mit Escort-Mädchen richtig gut gehen, bevor er dann im Jahr 2006 in England gefasst und vor Gericht gestellt wurde.

Bereits in den 80er-Jahren war der Klagenfurter ausgewandert und schlug sich als Soldat und TV-Regisseur durchs Leben. Doch das verdiente Geld reichte nie für sein luxuriöses Leben, und so überfiel er elf Banken. Doch lange konnte er sich an der Beute nicht erfreuen: Laut Polizei landete er wegen der Überfallserie 15 Jahre hinter Gittern.

Mit Bombenattrappe Bank überfallen
Kaum in Österreich zurück, kam er in einem Wiener Caritas-Heim unter. Dann kaufte er sich um 20 Euro ein gebrauchtes Handy und wickelte drei Kerzen in rosafarbenes Papier. Mit dieser Bombenattrappe betrat Peter Z. - maskiert mit einer Baseballkappe und einer schwarzen Faschingsperücke - am Freitag um 13.30 Uhr das Geldinstitut in der Sailergasse.

Er ging sofort auf eine Bankangestellte zu, zeigte der Frau die Bombenattrappe und forderte Bargeld. Ansonsten würde er die Bombe zur Detonation bringen, drohte der 59-Jährige. Die geschockte Frau informierte einen weiteren Mitarbeiter über den Überfall. Dieser händigte dem Räuber Geld aus, woraufhin der Mann wortlos die Bank verließ. Bankmitarbeiter lösten dann Alarm aus.

Festnahme in Toilette beim Schloss Schönbrunn
Nach dem Überfall wurde umgehend eine Sofortfahndung eingeleitet und an allen neuralgischen Punkten nach dem 59-Jährigen gesucht. Der Verdächtige wurde bei einem U-Bahn-Abgang gesichtet und kurz darauf beim Betreten des Areals rund um das Schloss Schönbrunn.

In einer WC-Anlage klickten schließlich die Handschellen, der 59-Jährige leistete keinen Widerstand. Sowohl die Beute als auch die Sprengstoffattrappe, die Baseballkappe und die Perücke wurden sichergestellt. "Der Mann ist voll geständig", so Polizeisprecher Thomas Keiblinger zur "Krone".

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