Boko Haram im Visier
Nigeria: Soldaten richteten Dutzende junge Männer hin
Ein Mitarbeiter des Leichenhauses im Hospital von Maiduguri erklärte gegenüber AFP, Soldaten hätten am Donnerstag 48 Leichen mit Schusswunden eingeliefert. Die Armee lehnte einen Kommentar ab, bezeichnete die Anschuldigungen aber als "unbegründet".
Hochburg der Radikalislamisten
Die Stadt gilt als Hochburg der radikalislamischen Rebellengruppe Boko Haram und war zuletzt wiederholt Schauplatz der Gewalt zwischen staatlichen Sicherheitskräften und Islamisten. Amnesty International berichtete am Donnerstag von schweren Menschenrechtsverletzungen der Armee im Kampf gegen Boko Haram.
Nigerias Staatschef Goodluck Jonathan zeigte sich am Freitag offen für einen Dialog mit den Rebellen. Sollten Berichte über ein Waffenstillstandsangebot und die Bereitschaft zu Verhandlungen zutreffen, sei dies eine "willkommene Entwicklung", sagte ein Sprecher von Jonathan. Zuvor hatte sich ein angeblich ranghoher Boko-Haram-Vertreter, der sich Abu Mohammed Ibn Abdulaziz nannte, bei Journalisten gemeldet und Gespräche in Saudi-Arabien vorgeschlagen.
Boko Haram will islamischen Gottesstaat
Boko Haram kämpft seit Jahren mit Gewalt für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im mehrheitlich muslimischen Norden Nigerias. Die Gruppe, die ihre Hochburgen um die nordöstliche Stadt Maiduguri hat, wird für zahlreiche blutige Anschläge auf Behörden, Polizei und Kirchen verantwortlich gemacht. Schätzungen zufolge töteten die Islamisten seit dem Jahr 2010 mehr als 1.400 Menschen.
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