Filesharing-Urteil

1,5 Millionen Dollar Strafe für Upload von 10 Pornofilmen

Web
02.11.2012 12:46
Ein Gericht im US-Bundesstaat Illinois hat einen Mann, der über das Filesharing-Netzwerk "BitTorrent" Pornofilme zum Download angeboten hatte, zu einer Schadensersatz-Zahlung in Höhe von 1,5 Millionen US-Dollar verurteilt. Der Verurteilte hatte offenbar zehn Sexfilme der Firma Flava Works verbreitet und die Höchststrafe von 150.000 US-Dollar pro Film ausgefasst. Es handelt sich um eine der höchsten Schadensersatzzahlung, die in den USA bisher im Zuge eines Verfahrens gegen einen Torrent-User verhängt wurde.

Der angeklagte Kywan Fisher und einige andere Filesharer wurden bereits im Jahr 2011 von Flava Works wegen der Verbreitung urheberrechtlich geschützten Materials verklagt, das nun gefällte Urteil könnte für Fisher den finanziellen Ruin bedeuten. Die Probleme für den Filesharer fingen damit an, dass er die über seinen kostenpflichtigen Flava-Works-Account erworbenen Erotikstreifen nicht bloß zum eigenen Vergnügen anschaute, sondern sie über BitTorrent einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellte.

Filme hatten digitales Wasserzeichen
Dem Angeklagten war offenbar nicht bewusst gewesen, dass Flava Works Film-Downloads standardmäßig mit einem digitalen Wasserzeichen versieht, das zur Identifizierung des für das Herunterladen genutzten Accounts benutzt werden kann. So war es dem Pornohersteller ein Leichtes, den für die illegale Verbreitung des eigenen Materials verantwortlichen User auszuforschen und rechtliche Schritte einzuleiten.

Fisher wurde zur Last gelegt, dass das von ihm bereitgestellte Material 3.449 Mal heruntergeladen wurde. Da der Angeklagte nicht zur Gerichtsverhandlung erschienen war und somit keine Argumente zu seiner Verteidigung vorbringen konnte, kam der zuständige Richter nicht umhin, den Schadensersatzforderungen der Porno-Produktionsfirma stattzugeben, berichtet das Technikportal "CNET".

USA: Hartes Vorgehen gegen Torrent-User
Seit Anfang 2010 tobt vor US-Gerichten ein erbitterter Feldzug der Content-Industrie gegen Torrent-User, mittlerweile soll es Hunderttausende Anzeigen in diesem Zusammenhang gegeben haben, berichtet der Filesharing-Blog "TorrentFreak". Viele dieser Verfahren wurden aus Mangel an Beweisen – etwa weil nur Indizien in Form von IP-Adressen vorlagen – wieder eingestellt.

Der Schuldspruch gegen Fisher ist somit auch dadurch zu erklären, dass das illegal verbreitete Material zweifelsfrei seinem Account zugeordnet werden konnte und somit ausreichend Beweise vorlagen. Die Höhe der Strafe – immerhin rund 435 Dollar pro Download – verblüfft trotzdem. Es ist zu erwarten, dass der Angeklagte Berufung gegen das Urteil einlegt.

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