Dankes-Video an Fans

Baumgartner nach Party “supermüde, aber glücklich”

Österreich
15.10.2012 15:17
Der Extremsportler Felix Baumgartner hat bei seinem Stratosphärensprung am Sonntag unter anderem als erster Mensch im freien Fall die Schallmauer durchbrochen - und das offenbar auch ordentlich gefeiert: In einem Video auf Facebook bedankte sich vor dem Schlafengehen ein sichtlich erschöpfter Baumgartner bei seinen Fans. "Ich bin gerade von unserer kleinen Feier zurückgekehrt und bin supermüde, aber glücklich", sagt er. "Es war unglaublich."

In dem 40 Sekunden kurzen Video sitzt Baumgartner in seinem Hotelzimmer vor der Webcam. "Hallo an alle, Felix hier. Ich bin gerade von unserer kleinen Feier zurückgekehrt. Es ist fast ein Uhr früh, ich bin supermüde, aber glücklich", sagt Baumgartner und reibt sich die müden Augen. Der besondere Dank des 43-Jährigen gilt seinen Fans, von denen er allein auf Facebook über eine Million hat: "Danke, danke! Ihr seid alle fast vom ersten Tag an dabei gewesen, habt täglich vorbeigeschaut. Danke für alle eure Postings und dass ihr mit mir durchgehalten habt. Und jetzt muss ich ins Bett!"

Jahrhundertsprung sogar mit fünf Weltrekorden
Bei seinem Sprung dürfte Baumgartner alle vier Weltrekorde, die er sich vorgenommen hat, erreicht haben - und sogar einen mehr. In Bezug auf den freien Fall gehen Experten nämlich von zwei Rekorden aus: Mit der am Sonntag zurückgelegten Distanz von 36.500 Metern brach er den Rekord des Russen Jewgeni Nikolajewitsch Andrejew, der im Jahr 1962 insgesamt 24.500 Meter im freien Fall zurücklegte.

Und obwohl Baugmartner seinen Fallschirm früher öffnete als sein Mentor Joe Kittinger 1960 wird auch der Rekord für den längsten freien Fall ihm gehören, weil er den Flug gänzlich ohne Stabilisierungsfallschirm absolvierte. Insgesamt vier Minuten und 20 Sekunden dauerte sein Fall. Kittinger war im Jahr 1960 zwar vier Minuten und 36 Sekunden im freien Fall gen Erde unterwegs gewesen, allerdings mit einem "Drogue Chute" (Bremsfallschirm).

Die drei weiteren Rekorde: Auf den Tag genau 65 Jahre nachdem der US-Amerikaner Chuck Yeager als erster Mensch mit einem Raketenflugzeug die Schallmauer durchbrochen hatte, gelang das Baumgartner im freien Fall. Nach der ersten Auswertung der Daten raste er mit einer Geschwindigkeit von 1.342,8 km/h in die Tiefe, was Mach 1,24 ergab. Auch knackte Baumgartner die höchste bemannte Ballonfahrt (39.045 Meter) - hier lag der bisherige Rekord bei 34.668 Metern, aufgestellt von Victor Prather und Malcom Ross im Jahr 1961. Dem Salzburger gelang auch der höchste Absprung. Damit hat er einen weiteren Rekord seines Mentors übertroffen - Kittinger sprang 1960 aus 31.332 Metern ab.

Bis zur endgültigen Anerkennung der Rekorde dürfte es noch mehrere Wochen dauern, sie müssen zuerst als österreichische Rekorde gewertet werden, ehe sie in weiterer Folge als Rekorde der Federation Aeronautique Internationale in die Geschichte eingehen.

"Jetzt komm ich nach Hause"
"I'm coming home now", waren die letzten Worte des 43-Jährigen gewesen, ehe er sich in einer Höhe von 39.045 Metern aus der Kapsel stürzte und neun Minuten und drei Sekunden später sicher auf der Erde in New Mexico landete. "Manchmal musst du weit hinauf gehen, um zu sehen, wie klein du eigentlich bist. Jetzt komm' ich nach Hause", sagte Baumgartner beim Absprung.

Als sich der Salzburger um 20.07 Uhr MESZ aus der Kapsel stürzte, verfolgten zig Millionen Menschen seinen Sprung zur Erde hinab. Die Szenen der Anfangsphase waren dramatisch, Baumgartner geriet ins Trudeln. "Zum Teil war das schon sehr heftig. Kurz habe ich sogar gedacht, ich würde das Bewusstsein verlieren", beschrieb er später diese gefährlichen Momente. Er habe sehr viel ausprobiert, um in eine stabile Flugposition zu gelangen und war nach rund 90 Sekunden damit auch erfolgreich. "Sobald ich die Luft gespürt habe, hatte ich den Flug wieder unter Kontrolle."

Nach vier Minuten und 20 Sekunden im freien Fall öffnete er den rot-weiß-roten Fallschirm und landete rund fünf Minuten später sicher und unverletzt in der Wüste von New Mexico - und kniete jubelnd nieder. Per Hubschrauber wurde er dann zum Mission Control Center gebracht, wo er unter großem Applaus seine Familie in die Arme schließen konnte. "Mir sind gerade 20 Tonnen Last von den Schultern gefallen", sagte er in einer ersten Reaktion.

"Die Welt hat wieder einen Helden"
Beim anschließenden Pressebriefing wurde Baumgartner gefeiert: "Die Welt braucht Helden, jetzt hat sie wieder einen", sagte der medizinische Leiter von "Red Bull Stratos", Jonathan Clark. "Ich hätte das nie ohne mein Team erreicht", meinte Baumgartner.

Jenes Bild, das Baumgartner nach der Landung auf dem Boden kniend zeigt, sammelte auf der Facebook-Seite von Red Bull Stratos mehr als 470.000 "Gefällt mir"-Klicks. Knapp drei Millionen Österreicher sahen Baumgartners Sprung live im Fernsehen, acht Millionen Zuseher verzeichnete der YouTube-Livestream.

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