Baumgartner-Projekt

Neues Zeitfenster für Stratos-Sprung am Sonntag

Österreich
10.10.2012 20:02
Der nächste Versuch für den Stratosphären-Sprung von Felix Baumgartner wird vermutlich am Sonntag oder Montag stattfinden, wie "Red Bull Stratos"-Wetterchef Don Day am Mittwochabend mitteilte. Der zunächst geplante Launch am Donnerstag findet nicht statt. "Es ist zu bewölkt, es regnet, und der Wind ist zu stark", sagte Day.

Das Team bereite nun für den Sonntag den Sprung von Baumgartner vor, erklärte der technische Leiter Art Thompson. Der Launch soll kurz vor Sonnenaufgang gegen 6.30 Uhr (14.30 Uhr MESZ) in Roswell im US-Bundesstaat New Mexico erfolgen, so Day. "Technik kann man kontrollieren, das Wetter leider nicht", meinte Thompson.

Day hat das mögliche Wetterfenster mit einem Computermodell geplant, das die nächsten 15 Tage voraussagen kann. Wie es dann am Sonntag oder Montag aussehe, könne erst kurz vor dem Sprung gesagt werden. "Bezüglich Windgeschwindigkeiten schaut es aber gut aus."

Rückschlag vom Dienstag kein Grund aufzugeben
Der Rückschlag vom Dienstag ist für das Team kein Grund aufzugeben. "Ich habe auch 30 Tage warten müssen, bis ich springen konnte", sagte Rekordhalter Joe Kittinger, der 1960 aus einer Höhe von 31,3 Kilometern gesprungen ist. "Da hatten wir dieselbe Situation wie jetzt, Warten auf gutes Wetter. Es ist einfach so, dass man auf perfekte Bedingungen, den perfekten Tag warten muss."

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Am Dienstag hatten plötzlich auftretende Windwirbel den Start unmöglich gemacht. Die Frage, ob der Ballon, der für den finalen Sprung um einiges größer ist als bei den Testsprüngen, mehr Schwierigkeiten bereite, wurde durch das Team verneint. "Nein, wir geben nicht so einfach auf", sagte Kittinger. "Das Team ist bereit und Felix auch."

Der am Dienstag verwendete Ballon kann allerdings definitiv nicht mehr verwendet werden. Das war möglicherweise ein weiterer Grund, den Sprung am Donnerstag nicht zu riskieren. Es ist nur noch ein Ersatzballon vor Ort. Ein Ballon kostet rund 700.000 Dollar (rund 540.000 Euro), die Heliumfüllung rund 60.000 Dollar. Sollte auch der Ersatzballon kaputtgehen, müsse man für die Fabrikation eines neuen vier bis fünf Wochen warten.

Sollte etwa der Anzug kaputtgehen, gäbe es ebenfalls Ersatz. "Wir haben drei Raumanzüge, einen für Tests und zwei für die Sprünge. Wir haben auch zwei Kapseln, sollte etwas passieren", erklärte Thompson. Es ist auch Helium für zwei Ballonfüllungen in Roswell. "Wir haben für alles Ersatz", beruhigte Thompson.

Baumgartner entspannt sich nun im Kreise der Familie
Baumgartner werde sich nach dem Abbruch am Dienstag Ruhe mit seiner Familie und seinen Freunden gönnen, die weiterhin in Roswell bleiben. "Er muss für den nächsten Sprung wieder seine Kräfte sammeln", sagte sein persönlicher Betreuer Andy Walshe. "Er ist Profi, er nimmt es locker."

Baumgartner plant seit Jahren seinen Sprung aus 36 Kilometern Höhe. Mit dem Sprung sollen vier Rekorde gebrochen bzw. aufgestellt werden: der höchste bemannte Ballonflug, der höchste Fallschirmsprung, das erstmalige Durchbrechen der Schallmauer durch einen Menschen und der längste freie Fall. Ein zentrales Ziel der Mission ist es zudem, wichtige Daten für die Wissenschaft zu sammeln. Sie sollen in Zukunft die Sicherheit in der Raumfahrt erhöhen.

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