Projekt "JUICE"

Russland will Sonde auf Eismond Ganymed absetzen

(Bild: ESA/AOES)

(Bild: NASA/JPL)

Gemeinsam mit der Europäischen Weltraumbehörde ESA plant Russland eine große Wissenschaftsmission zum Jupiter-Eismond Ganymed. Bis zum Jahr 2030 soll auf dem aus Gestein bestehenden Himmelskörper, auf dessen Oberflächen eine Temperatur von minus 160 Grad Celsius herrscht, eine Messsonde abgesetzt werden.

Ziel der Mission sei es, das Magnetfeld des Jupiter-Mondes zu analysieren und nach möglichen Lebensformen zu suchen, sagte ein Mitarbeiter der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos am Donnerstag nach Angaben der Nachrichtenagentur Itar-Tass in Moskau.

Die ESA hatte erst vor Kurzem beschlossen (Bericht in der Infobox), im Jahr 2022 eine Sonde von Weltraumbahnhof Kourou aus in Richtung Jupiter zu schicken. Die Mission "JUpiter ICy moons Explorer" (kurz "JUICE") gelte Io, Europa, Ganymed (Bild 2) und Kallisto, den Galileischen Monden des Planeten. Die Sonde soll die Gegend im Jahr 2030 erreichen.

Größter Mond unseres Sonnensystems
Der Jupitermond Ganymed - der größte Mond in unserem Sonnensystem - war vor einer Milliarde Jahren vermutlich wie die Erde mit Wasser bedeckt. Ob es auf ihm auch Leben gab oder heute unter der Eiskruste noch gibt, darüber rätseln die Wissenschaftler. Bilder der Raumsonde "Galileo" stützen zumindest die Theorie vom Ozean, was nach Ansicht des Planetenforschers James Head eine der Voraussetzungen für Leben ist.

Die Oberfläche von Ganymed, der fast halb so groß wie unsere Erde ist, besteht zur Hälfte aus hellem Eis, der Rest aus schmutzigem Eis und Felsen, und ist mit vielen Kratern durchsetzt. Auf den "Galileo"-Bildern sind zudem lange Täler zu erkennen, die Flüsse ins Eis geschnitten haben könnten.