Von Parteitag gekürt

Mitt Romney nun offiziell Obama-Herausforderer

Ausland
29.08.2012 05:39
Die US-Republikaner haben den Multimillionär Mitt Romney offiziell zu ihrem Präsidentschaftskandidaten gekürt. Damit tritt der ehemalige Gouverneur von Massachusetts bei der Wahl am 6. November gegen Amtsinhaber Barack Obama an. Eine überwältigende Mehrheit von 2.061 der 2.286 Delegierten sprach sich am Dienstagabend bei dem Parteitag in Tampa in Florida für den 65-Jährigen aus, weitere 190 Republikaner stimmten für den radikalliberalen Ron Paul.

Der Parteitag bestimmte zudem den Kongressabgeordneten Paul Ryan als Romneys Vizekandidaten. Die Delegierten sprachen sich per Akklamation für den 42-jährigen Nachwuchsstar der republikanischen Partei aus. Romney hatte den Abgeordneten aus Wisconsin am 11. August als seinen zweiten Mann, seinen sogenannten "Running Mate", vorgestellt.

Vor vier Jahren McCain unterlegen
Romney erzielte damit im zweiten Anlauf um die Kandidatur seinen bisher größten politischen Erfolg. Vor vier Jahren noch war er Senator John McCain unterlegen, der letztlich gegen Obama verlor. Hinter Romney liegen 15 Monate parteiinterner Wahlkampf. Der Republikaner hatte Anfang Juni 2011 erklärt, dass er sich um das Präsidentenamt bewirbt. In monatelangen, zähen Vorwahlen setzte er sich dieses Jahr gegen rund ein Dutzend parteiinterner Kontrahenten durch. Die meisten hatten im Verlauf des Rennens aufgegeben.

Bei dem Parteitag sorgten Anhänger von Ron Paul und dessen Splittergruppe der Libertarier für Unruhe. Einige Dutzend Parteitagsteilnehmer reagierten vor der entscheidenden Abstimmung mit wütenden Buh-Rufen auf eine Änderung der Parteitagsstatuten, von denen sie sich schwer benachteiligt fühlen.

Parteispektakel von Tropensturm überschattet
Als feststand, dass Romney die benötigte Delegiertenzahl von mindestens 1.144 erreicht hatte, brach unter der großen Mehrheit der Parteitagsbesuchern lauter Jubel aus. "Mitt, Mitt, Mitt!", riefen sie, auf den vielen Bildschirmen in der Halle erschienen Fotos des frisch gekürten Kandidaten und seiner Familie. Romney will seine Nominierung zum Abschluss des Parteitags am Donnerstag in einer großen Rede akzeptieren. Jedoch wurde das minuziös geplante Parteitagsspektakel vom gleichzeitig an der benachbarten Golfküste wütenden Hurrikan "Isaac" überschattet (siehe Infobox).

Schlacht ums Weiße Haus beginnt
Für Romney, den Gründer und ehemaligen Chef einer lukrativen Investmentfirma, beginnt nun die Schlacht um das Weiße Haus mit dem streng konservativen Kongressabgeordneten Ryan an seiner Seite. Gemeinsam kritisieren beide Amtsinhaber Obama massiv für dessen Wirtschaftspolitik, die sie angesichts der hohen Arbeitslosigkeit und des moderaten Wachstums als gescheitert bezeichnen. Romney und Ryan würden Amerika aus der Krise holen und die Wirtschaft wieder in Schwung bringen, sagte der republikanische Parteichef Reince Priebus.

Rund zehn Wochen vor den Präsidentenwahlen markieren die Parteitage den Beginn der heißen Wahlkampfphase. Obamas Demokraten halten ihr Treffen kommende Woche in Charlotte im US-Staat North Carolina ab. Nach Umfragen liefern sich Romney und Obama weiterhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

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