Stress mit dem Boss?

Tipps für den Umgang mit einem schwierigen Chef

(Bild: thinkstockphotos.de)

Die Zusammenarbeit mit dem Vorgesetzten kann wunderbar reibungsfrei und produktiv funktionieren, aber auch anstrengend sein, wenn man ein entsprechend schwieriges Chef-Exemplar vor der Nase hat. Doch (fast) jede Führungskraft ist irgendwie zu knacken. Wie du das schaffen kannst, erfährst du hier.

Vorgesetzte haben oft sehr eigene Charakterzüge. Das ist klar, denn ohne irgendwie aus der Masse hervorzustechen, hätten sie es kaum in eine Führungsposition geschafft. Die Mitarbeiter müssen mit den kleinen und größeren Eigenheiten ihres Chefs zurechtkommen. Der erste Schritt ist daher, deinen Chef so zu akzeptieren, wie er ist, denn er wird sich nicht ändern. Durch diese Akzeptanz und den Respekt entsteht eine produktive Grundlage für das Miteinander – denn merkt dein Vorgesetzter, dass du ihn für unfähig oder unleidlich hältst, wird das zwangsläufig auf Gegenseitigkeit beruhen.

Ehrlicher Respekt
Den Chef zu akzeptieren und mit ihm gut auskommen zu wollen, hat nichts mit "einschleimen" zu tun. Es ist ein zweckmäßig, sich auf seinen Führungsstil und seine Persönlichkeit einstellen zu wollen – jedoch immer auch im Rahmen deiner eigenen Werte und Einstellungen. Es geht nicht darum, sich für den Chef zu verbiegen und ihm nach dem Mund zu reden, sondern um soziale Kompetenz. Denn du passt dich Tag für Tag den Menschen in deiner Umgebung an. Wenn du dich also deinem Lebenspartner anpassen kannst, warum nicht auch deinem Chef? Die wichtige Frage ist, was hinter dem Verhalten steckt. Warum zeigt sich dein Chef in gewissen Situationen so, wie er es tut? Wenn du die Motivation dahinter erkennst und verstehst, wird es dir leichter fallen, damit umzugehen.

Reiz – Reaktion
Beginnst du in einem Unternehmen neu zu arbeiten, so solltest du zunächst Beobachter sein. Du wirst sehen, wie deine Kollegen mit eurem Chef umgehen und wie dein Vorgesetzter auf gewisse Dinge reagiert. Nach einigen Wochen wirst du ihn etwas einschätzen können, siehst, auf welche Verhaltensmuster er gut reagiert und auf welche negativ. Du wirst merken, ob dein Chef damit umgehen kann, dass du eigene Ideen einbringst, oder ob er nur dann glücklich ist, wenn er seinen Kopf durchsetzt. Auch wirst du herausfinden, wie dein Chef Informationen präsentiert haben möchte: Ist er sehr sachlich, rational oder sind ihm auch Hintergrundinformationen wichtig?

Umgang nach Maß
Ist dein Chef sehr kühl, solltest du nicht versuchen, das vermeintliche Eis zu brechen, sondern gib ihm einfach genau, wonach er verlangt. Präsentiere Fakten und Informationen, erspare ihm unnötige Hintergrundinformationen und vermeide Gespräche, die ins Private oder Emotionale abschweifen. Ist dein Chef dagegen sehr aufgeschlossen und auf Außenwirkung bedacht, solltest du mit ihm möglichst viel auf der Beziehungsebene kommunizieren. Plaudere mit ihm, gib ihm ein gutes Gefühl und lobe seine Ideen.

Das Büro deines Vorgesetzten kann dir dabei helfen, ihn besser einzuschätzen. Zieren Diplome die Wand und viele Fotografien von wichtigen Anlässen, gehört er vermutlich zu letzterer Gattung. Ist das Büro vom Stil her sehr nüchtern, so wird er eher ersterer Kategorie zuzuordnen sein.

Am besten ist es, du zeigst ein neutrales, aber freundliches Verhalten, das nicht zu sehr ins Private abschweift. Was du absolut vermeiden solltest, ist offene Kritik an deinem Vorgesetzten – denn damit kann kaum jemand umgehen. Du kannst Probleme indirekt aufzeigen, ohne Schuld zuzuweisen, und gleichzeitig einen Lösungsvorschlag präsentieren.

Ganz wichtig: Bei eigenen Ideen immer nach der Meinung des Chefs fragen und ihn in den kreativen Prozess mit einbeziehen. So steigen deine Chancen, deine Vorschläge durchzubringen.