"Wehrsport"-Sager

Pfadfinder sind stocksauer auf Straches Tante

Österreich
28.08.2012 18:20
"Ich glaub', wenn man die Pfadfinder anschaut, da sind oft schlimmere Spiele im Wald gespielt worden." Dieser Sager von Heinz-Christian Straches Tante Brigitte Schindl (Bild rechts) in einem ORF-Interview über "Wehrsportübungen" ihres Neffen in jüngeren Jahren erzürnt Österreichs Pfadfinder aufs Übelste. Die Naturfreunde "verwehren sich" dagegen, mit Strache in Verbindung gebracht zu werden. Sie verlangen eine Entschuldigung und drohen mit rechtlichen Schritten. Strache kostet das offenbar ein Lächeln.

Der FPÖ-Obmann war zuletzt Gast beim ORF-"Sommergespräch" mit Armin Wolf. Im Zuge des Interviews (siehe auch Bericht in der Infobox) wurde ein Kurzporträt über Straches "rechtsextremen Hintergrund" gezeigt. "Von Norbert Burger zum Wehrsport in Kärnten", leitet der ORF-Sprecher darin über. Und weiter: "Harmloses Paintballspielen oder Ausbildung zum militanten Neonazi?" Dann werden zum wiederholten Male alte Fotos (Bild links) aus Straches Jugend gezeigt, in denen er mit einigen Gleichgesinnten im Wald "harmlos Aggressionen abbaut", wie Strache zitiert wird.

Diese Aufnahmen in Verbindung mit dem vorangegangenen Pfadfinder-Vergleich von Straches Tante stießen den heimischen Waldliebhabern aber ziemlich sauer auf. "Die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Österreichs verwehren sich, mit den politischen Aktivitäten und Aussagen von Herrn Strache verglichen zu werden", heißt es wörtlich in einer Presseaussendung vom Dienstag. Weiters wird auf die "Überparteilichkeit" der Pfadfinder hingewiesen, Fremdenfeindlichkeit eine klare Absage erteilt und Vielfalt als Herausforderung bezeichnet.

"Rufschädigung, rechtliche Schritte, Entschuldigung"
Dann kommt es noch dicker für den FPÖ-Chef und seine Tante: Die Pfadfinder erklären unter dem Zwischentitel "RUFSCHÄDIGUNG - RECHTLICHE SCHRITTE - ENTSCHULDIGUNG", dass man sich rechtliche Schritte aufgrund dieser "offensichtlichen Rufschädigung" vorbehalte. Straches Tante wird schließlich auch zu einer "medialen Entschuldigung/Richtigstellung" sowie der Freiheitliche selbst zu einer "Entgegnung und Distanzierung zu diesen Aussagen" aufgefordert.

Die Äußerungen Schindls hätten "für eine große Anzahl von Empörungen und Protesten von Jugendlichen, Eltern, Ehrenamtlichen und Freunden in ganz Österreich" gesorgt. Immerhin 250.000 Österreicher und Österreicherinnen erinnerten sich "gerne an eine ausgezeichnete Kinder- und Jugendzeit" bei den Pfadfindern.

"Absurdistan lässt grüßen"
Strache - oder einer seiner Mitarbeiter - kommentierte das Thema am Dienstagabend via Facebook knapp und mit einem Smiley versehen: "Absurdistan lässt grüßen."

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