230 Mio. Jahre alt
Älteste Gliederfüßer in Bernstein-Stück entdeckt
Die Forscher hatten rund 70.000 Bernsteinstücke nach Einschlüssen durchsucht. In den nur millimetergroßen fossilen Harztropfen (links) aus den Dolomiten entdeckten sie dabei neben Mikroorganismen und Pflanzenresten die drei gut erhaltenen Tiere, die am American Museum of Natural History in New York und im kanadischen Ottawa analysiert wurden.
Ältere Gliederfüßer wurden bisher nur als Fossilien in Gestein gefunden. Dort seien sie aber nicht zusammengedrückt und weniger gut erhalten. Die Milben seien mit freiem Auge nicht zu sehen und die Fliege sei etwas kleiner als eine Fruchtfliege, so die Forscher.
Die beiden Milben aus dem Trias – sie erhielten die Namen Triasacarus fedelei (oben) und Ampezzoa triassica (unten) – repräsentieren neue Arten , die den heutigen Gallmilben sehr ähnlich sind. "Diese Gruppe muss daher wesentlich älter sein als bisher angenommen", erklärte Schmidt in einer Mitteilung seiner Universität zur Studie.
Milben blieben im Harz picken
Die Gruppe der Gallmilben umfasst heute mehr als 3.500 Arten, die Tiere verursachen auf ihren Wirtspflanzen oft Wachstumsanomalien (sogenannte Gallen). Anders als die meisten der heutigen Gallmilben, die sich von Blütenpflanzen ernähren, fraßen die beiden Milben aus dem frühen Erdmittelalter Nadelgehölze - deren Harz ihnen schließlich zum Verhängnis wurde.
"Wir wissen jetzt, dass Gallmilben sehr anpassungsfähig sind", wird Co-Autor David Grimaldi, Spezialist für fossile Arthropoden am American Museum of Natural History in New York, in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften zitiert.
Die beiden Milben lebten 100 Millionen Jahre vor dem Auftreten der Blütenpflanzen. Als diese sich in der Kreidezeit ausbreiteten, änderten die Milben ihre Nahrungsgrundlage und nutzten die dann vorherrschenden Pflanzen. Den Zweiflügler konnten die Forscher nicht genauer identifizieren, da nur einige Körperteile im Bernstein eingeschlossen und damit erhalten waren.
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