Brutaler Übergriff

Zwei Griechen schleifen Migranten durch die Straßen

(Bild: AP)

Erneut schockt ein brutaler rassistischer Übergriff auf einen Migranten die Menschen in Griechenland. In der Kleinstadt Nea Manolada auf der griechischen Halbinsel Peloponnes klemmten zwei Männer den Kopf eines Ägypters nach einem Streit im Seitenfenster ihres Wagens ein und schleiften den Mann fast einen Kilometer durch die Straßen.

Die Polizei bestätigte der Nachrichtenagentur dpa den Zwischenfall, der sich bereits am vergangenen Samstag ereignete, und sprach von einem rassistischen Hintergrund. Augenzeugen des Vorfalls hatten die Polizei alarmiert und einen Krankenwagen gerufen. Das 22-jährige Opfer sei nach Berichten örtlicher Medien außer Lebensgefahr. Ein 35-jähriger Grieche wurde als mutmaßlicher Täter festgenommen, nach dem anderen Mann werde gefahndet.

Junger Iraker in Athen getötet
In Griechenland mehrt sich die Zahl der Übergriffe mit rassistischem Hintergrund. Menschenrechtsorganisationen berichteten, es habe in den vergangenen zwei Monaten mindestens 200 Überfälle mit rassistischem Hintergrund gegeben. In Athen wurde zuletzt ein irakischer Migrant von schwarzgekleideten Männern totgeschlagen. Auf den Straßen des Landes tobe ein "unbekannter Krieg", berichteten griechische Medien (siehe Infobox) daraufhin. Es kam es zu weiteren Übergriffen, auf Wohnungen und Unterkünfte von Migranten wurden Brandanschläge verübt.

Rechtsextreme Hetze gegen Migranten
Das Land an der südöstlichen Außengrenze der EU ist seit Längerem Anlaufpunkt für Migranten vor allem aus Asien und Afrika. In den vergangenen zehn Jahren suchten mehr als eine Million Menschen dort Zuflucht. Rechtsextremistische Parteien wie die "Goldene Morgenröte" heizen die angespannte Lage mit rassistischer und ausländerfeindlicher Propaganda weiter auf. Die Regierung von Ministerpräsident Antonis Samaras versucht hektisch, Lösungen zu finden. Einerseits muss sie die Menschenrechte achten, andererseits verliert sie zunehmend Stimmen nach rechts.