95% Piraten?

Ubisoft: Free-to-Play gegen illegale Kopien auf dem PC

Spiele
23.08.2012 10:28
Ubisoft-Chef Yves Guillemot hat die Nase voll von Raukopierern auf dem PC - um gegen sie anzugehen, setzt das Unternehmen nun verstärkt auf Free-to-Play-Titel. 93 bis 95 Prozent der Spieler nützten Raubkopien, beschwert sich Guillemot in einem aktuellen Interview - für Free-to-Play hingegen seien die Kunden bereit zu bezahlen. Auf der gamescom hatte Ubisoft gleich mehrere Free-to-Play-Spiele großer Marken präsentiert.

"Anno Online", "Ghost Recon Online", "Might & Magic Heroes Online", "Might & Magic Raiders" sowie "Might & Magic Duel of Champions" zeigte Ubisoft auf der gamescom als kommende bzw. bereits bestehende Free-to-Play-Titel.

Free-to-Play sei der beste Weg, für den PC-Markt zu entwickeln, gab Guillemot gegenüber "GamesIndustry International" an. "Der Vorteil von Free-to-Play ist, dass wir Einkünfte in Ländern erzielen können, wo das bisher nicht möglich war - Orte, in denen unsere Spiele gespielt, aber nicht gekauft wurden."

Free-to-Play als Mittel gegen Raubkopien
"Auf dem PC zahlen nur rund fünf bis sieben Prozent der Spieler für Free-to-Play, aber auf dem PC zahlen normalerweise sowieso nur etwa fünf bis sieben Prozent, der Rest nützt Raubkopien", so Guillemot. Es komme also auf dasselbe hinaus, allerdings brächten zahlende Free-to-Play-Kunden über lange Zeit Einnahmen.

Wiederverwertung alter Inhalte
Zudem seien Free-to-Play-Titel günstiger in der Entwicklung und Verteilung. Schließlich fallen keine Kosten für DVD-Produktion und -Auslieferung an. Zudem gibt Guillemot zu, bei Free-to-Play-Titeln Wiederverwertung zu betreiben: "Wir nehmen auch Inhalte, die wir in der Vergangenheit entwickelt haben, Grafiken und so weiter, und können günstigere Games machen und sie mit der Zeit verbessern."

Gebrauchtmarkt wird ebenfalls ausgehebelt
Ob echte Zocker allerdings auf Dauer mit wiedergekäuten Inhalten zu locken sind, darf bezweifelt werden. Neue Kundenschichten aber, die die Publischer mit Free-to-Play anlocken wollen, dürften sich am Recycling nicht stören. Nicht erwähnt hat Guillemot einen weiteren großen Vorteil von Free-to-Play für die Spieleindustrie: Der ihr verhasste Gebrauchtmarkt, an dem die Publisher keinen Cent mitverdienen, wird damit unterbunden.

Guillemot wartet sehnlichst auf neue Konsolen
Ganz auf Free-to-Play verlassen will sich Guillemot dennoch nicht. "Die Leute sagen, dass der traditionelle Markt zurückgeht und Free-to-Play alles ist - das sage ich nicht. Wir warten auf die neuen Konsolen - ich glaube, dass die neuen Konsolen der Industrie einen riesigen Schub verleihen werden, genau wie sie das jedes Mal tun, wenn sie erscheinen. Dieses Mal hat es so lang gedauert, der Markt wartet darauf." Er werde durch die Innovationen "enorm" wachsen, ist Guillemot zuversichtlich. Die Wartezeit sei jedoch bereits zu lang, so Guillemot, der sich vor Kurzem schon einmal darüber ausgelassen hatte (siehe Infobox).

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