Rußwolken um Stern

Wiener Astronomen finden Hinweis auf Riesenplaneten

Wissenschaft
22.08.2012 14:21
Hinweise auf die Existenz eines möglichen neuen Riesenplaneten haben Astronomen der Universität Wien entdeckt. Bei ihren Beobachtungen des Roten Riesensterns "R Fornacis" mit den Teleskopen (Bilder) der Europäischen Südsternwarte (ESO) fanden sie heraus, dass er von einzelnen Wolken aus rußähnlichem Material umgeben ist.

Eine Erklärung dafür könnte sein, dass sich hinter dem kosmischen Schleier ein bisher unentdeckter Riesenplanet befindet. Ob das tatsächlich so ist, wollen die Forscher um die Astronomin Claudia Paladini nun in weiteren Untersuchungen herausfinden, heißt es am Mittwoch in einer Aussendung der Uni Wien.

Rote Riesen sind sonnenähnliche Sterne in einem späten Stadium ihrer Entwicklung. Infolge ihrer großen Ausdehnung haben die äußeren Gasschichten eine geringe Dichte. Da sie nur noch schwach durch die Gravitation an den Stern gebunden sind, werden diese Schichten abgestoßen, was wiederum zur Entstehung von Sternwinden führt.

Rußähnlicher Staub nachgewiesen
Da die kühle Atmosphäre Roter Riesen häufig mit Kohlenstoff angereichert ist, entstehen dort komplexe Kohlenwasserstoffe und auch der rußähnliche Staub, den die Wissenschaftler nun in der Umgebung von "R Fornacis" in der Konstellation des Ofens nachweisen konnten. Die Sternwinde tragen dieses Material durch den interstellaren Raum, wo es einen wichtigen Ausgangsstoff für die Entstehung von Planeten und neuem Leben darstellt.

"Eine Erklärung für unsere Messergebnisse könnte ein Riesenplanet sein", so Paladini in der Aussendung. Um diese Hypothese zu überprüfen, sind nun weitere Beobachtungen an der ESO in Chile geplant. Ihre in der Fachzeitschrift "Astronomy and Astrophysics" veröffentlichten Ergebnisse erzielten die Forscher mit der Technik der Interferometrie, bei der mehrere Teleskope zusammengeschaltet werden. So lässt sich die Bildschärfe eines viel größeren Teleskops erzielen.

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