Ermittler der US-amerikanischen Drug Enforcement Administration - kurz DEA - seien dem Verdächtigen und seinen Hintermännern schon seit Jahren auf der Spur gewesen, berichtete Silvia Strasser vom Bundeskriminalamt. Am Donnerstag hatte die DEA dann das BK um Unterstützung bei der Suche nach dem Mexikaner ersucht.
Eine solche Bitte war zwar auch an die französischen Behörden herangetragen worden, doch bald verdichteten sich die Hinweise, dass sich der Gesuchte tatsächlich in Österreich aufhielt. Am Montag, als der 43-Jährige via Schwechat wieder ausreisen wollte, griffen die Beamten schließlich zu. Mit von der Partie waren auch vier Polizisten aus den Vereinigten Staaten. Die Festnahme sei so gut geplant gewesen, dass sie keinerlei Aufsehen unter anderen Fluggästen erregt habe, erklärte Strasser. Und das, obwohl rund 50 österreichische Polizisten auf der Lauer gelegen hätten. "Der ganze Flughafen wurde überwacht."
Flugzeuge beschafft und für Kokaintransporte umgebaut
Der Mann soll ein mexikanisches Drogenkartell beim Vertrieb von großen Mengen Kokain von Süd- nach Mittelamerika aktiv unterstützt haben: Er beschaffte dafür laut den US-Ermittlern mehrmals Flugzeuge auf dem amerikanischen Markt, organisierte den Umbau mit größeren Frachträumen sowie zusätzlichen Kraftstofftanks und stellte die Maschinen dann dem Kartell für den Kokaintransport zur Verfügung.
Mexikaner hatte bei Festnahme keine Drogen dabei
Das US-Justizministerium hatte Hinweise, dass sich der Gesuchte in Österreich aufhalten könnte. Wo der Mexikaner vor seiner Festnahme war und wohin er weiterreisen wollte, konnte Strasser allerdings nicht sagen: "Er wollte in ein anderes europäisches Land." Die Einvernahmen in Korneuburg seien noch nicht abgeschlossen. Drogen hatte er bei der versuchten Ausreise jedenfalls keine bei sich.
Der Verdächtige wurde vorerst in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert, allerdings liegt der Staatsanwaltschaft Korneuburg ein internationaler Haftbefehl mit einem Auslieferungsgesuch der USA vor. In Österreich gebe es gegen den Mexikaner kein eigenes Strafverfahren, sagte Friedrich Köhl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg.
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