Zu "unkollegial"
ÖFB: Sperre und Geldstrafe für kritischen Schiri
Der ÖFB hatte noch im Mai ein Disziplinarverfahren gegen Ruiss eingeleitet, unter Vorsitz von Alois Pemmer wurde Ruiss nun am Freitag wegen "unkollegialen Verhaltens, Beleidigung und Verspottung" vordergründig gegen den 73-jährigen Vorsitzenden des Bundesliga-Elite-Komitees, Johann Hantschk, sowie wegen Unsportlichkeit in erster Instanz verurteilt. Der ÖFB bestätigte am Samstag das Urteil.
"Kein unabhängiges Gremium"
Der verurteilte Ruiss kritisierte danach, dass Mitglieder des Disziplinarausschusses entweder dem von ihm kritisierten Komitee angehörten oder selbst aktive Bundesliga-Schiedsrichter seien. "Das ist kein unabhängiges Gremium des ÖFB", bemängelte Ruiss in einem offenen Brief an die Medien.
Ruiss will berufen
Ruiss hat drei Tage Bedenkzeit, kündigte allerdings bereits Protest gegen die Entscheidung an. "Würde ich es nicht tun, käme dies einem Schuldeingeständnis gleich", schrieb Ruiss und bedauerte: "Schade, dass man meinen Brief nicht zum Anlass genommen hat, über das Funktionärswesen und die Sportstrukturen nachzudenken, dies halte ich für ein Versäumnis. In Anbetracht der jüngsten Kritik am Sport-System in Österreich wäre ein Umdenkprozess dringend vonnöten."
Ruiss berichtete, dass er nun eine Interessenvertretung der Schiedsrichter als Verein gegründet habe. "Mit der "IG Referee" soll ein klares Zeichen in Richtung Professionalisierung und gegen Willkür gesetzt werden: Österreichs Fußballschiedsrichter und Schiedsrichterinnen haben nun eine Standesvertretung, die die Interessen und Anliegen der Referees vertreten soll", schrieb Ruiss. "Es gibt starke Spieler-Gewerkschaften, warum soll es nicht auch eine für Schiedsrichter geben", erklärte er weiters.
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