Blutige Kämpfe
Ägyptische Truppen töten Extremisten auf Sinai-Halbinsel
Das Staatsfernsehen hatte am Sonntag zunächst von neun Toten durch einen Einsatz bei Al-Joura berichtet, aus Sicherheitskreisen war aber anschließend zu erfahren, drei Soldaten seien bei einem Autounfall und nicht im Gefecht ums Leben gekommen. Später hieß es, es seien nicht sechs, sondern fünf Leichen gefunden worden.
Die Sicherheitskräfte hätten ein kleines Haus in Al-Joura umstellt, "sie haben fünf Menschen getötet und die Leichen liegen lassen, dann sind sie mit Rettungswagen und einem Feuerwehrwagen zurückgekommen, um sie mitzunehmen", sagte ein Augenzeuge. Die Getöteten in dem Haus waren nach Schilderungen von Zeugen bewaffnet und stammten nicht aus dem Dorf.
Die ägyptische Armee hatte in den vergangenen Tagen verstärkt mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen auf dem Sinai Stellung bezogen. Nach einem Überfall auf einen ägyptischen Grenzposten auf dem Sinai vor einer Woche, bei dem 16 ägyptische Soldaten getötet worden waren, leitete die Armee einen Großeinsatz gegen Terroristen ein. Sie will damit die Kontrolle über den Sinai zurückgewinnen, der seit dem israelisch-ägyptischen Friedensvertrag von 1979 weitgehend entmilitarisiert wurde.
Sinai-Halbinsel bei Touristen beliebt
In der Wüstenregion der Sinai-Halbinsel, an deren Küste sich mehrere bei Touristen beliebte Badeorte befinden, leben Beduinenstämme, die sich von der Regierung in Kairo im Stich gelassen fühlen, aber auch anti-israelische Extremisten, Waffen- und Drogenschmuggler sowie Al-Kaida-Sympathisanten.
Seit dem Sturz des langjährigen Präsidenten Hosni Mubarak im vergangenen Jahr hat sich die Sicherheitslage in dem Gebiet verschlechtert. Israel befürchtet, dass der Sinai sich zum Rückzugsgebiet für Islamisten entwickelt, die von dort aus gemeinsam mit Extremisten aus dem Gazastreifen Anschläge auf den jüdischen Staat verüben könnten und so den Friedensvertrag mit Ägypten gefährden.
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